Umfrage vor Bundestagswahl: SPD holt auf, CDU verliert

Die SPD setzt ihre Aufholjagd in kleinen Schritten fort: Eine Woche vor der Bundestagswahl verkürzen die Sozialdemokraten laut einer Forsa-Umfrage den Abstand zur CDU weiter.

Finale im Kanzler-Duell: Steinmeier kann etwas verlorenen Boden gutmachen. Bild: dpa

KÖLN/ BERLIN afp/dpa Knapp eine Woche vor der Bundestagswahl holt die SPD in der Gunst der Wähler weiter auf. Laut einer am Sonntagabend beim RTL-Townhall-Meeting veröffentlichten Forsa-Umfrage kommen die Sozialdemokraten nun in der Sonntagsfrage auf 26 Prozent, das ist ein Prozentpunkt mehr als bei der vergangenen Forsa-Umfrage. Die Union verlor den Angaben zufolge einen Prozentpunkt, liegt mit 36 Prozent aber immer noch deutlich in Führung.

Die Werte der anderen Parteien blieben gegenüber der vergangenen Forsa-Umfrage stabil: Die FDP kommt den Angaben zufolge auf zwölf Prozent, die Grünen liegen bei elf und die Linke bei zehn Prozent.

Die SPD betont, weiter mit einer Ampel-Koalition zu rechnen, sollte es für die FDP bei der Bundestagswahl am Sonntag nicht zur Wunschkoalition mit der Union reichen. "Die haben 1998, 2002 und 2005 schon mal beschlossen, dass sie Schwarz-Gelb wollten. Am Ende entscheidet nicht der Parteitag der FDP, sondern die Wählerinnen und Wähler", sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil am Montag im WDR.

FDP-Bundestagsfraktionsvize Rainer Brüderle versicherte hingegen, sollte es keine schwarz-gelbe Mehrheit geben, bleibe die FDP in der Opposition. "Wir haben bei der letzten Bundestagswahl bewiesen, dass wir unser Wort halten", sagte er im Deutschlandradio Kultur. Bereits 2005 hätte eine Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen eine Mehrheit gehabt - die FDP hatte diese Möglichkeit aber ausgeschlagen.

Die FDP hatte am Sonntag beschlossen, dass sie nur mit der Union koalieren will, ein Bündnis mit SPD und Grünen schlossen die Freidemokraten definitiv aus.

Dennoch zweifelte auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) an der Ampel-Absage der FDP: "Wir wollen ein Ergebnis, das verhindert, dass Schwarz-Gelb geht. Und dann will ich mal die Zeit messen, die Guido Westerwelle braucht, um anzurufen und zu sagen: Das war so beschlossen, aber der Wähler hat eine andere Konstellation hergestellt, also lasst uns uns mal im Interesse Deutschlands an einen Tisch setzen", sagte Platzeck im ZDF- "Morgenmagazin".

Auch SPD-Fraktionschef Peter Struck hielt in der "Rhein-Neckar-Zeitung" am Ziel eines Bündnisses mit Grünen und FDP fest. Eine Neuauflage der großen Koalition schloss er praktisch aus: "Beide wollen sie nicht und ich glaube, sie kommt auch nicht."

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