Schleswig-Holsteins SPD-Chef zur Krise: "SPD darf Linke nicht tabuisieren"

Die Landes-SPD habe in Schleswig-Holstein das Profil einer linken Volkspartei, sagt ihr Chef Ralf Stegner. Deswegen seien die Chancen für die Linkspartei gering.

Stegner über SPD und Linke: "Nüchtern gucken: Passen Programme und Personen zusammen?" Bild: ap

BERLIN taz Die Sozialdemokraten müssen ihren Umgang mit der Linken nach Ansicht von Schleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner grundlegend ändern. "Den Kopf in den Sand stecken und die Diskussion in der Sache zu verweigern, halte ich für falsch", sagte das SPD-Präsidiumsmitglied zu taz.de. "Die SPD darf nicht tabuisieren und auch nicht dramatisieren. Statt Wähler der Linkspartei zu beschimpfen, müssen wir sie zurück gewinnen."

In Schleswig-Holstein finden im Mai Kommunalwahlen und 2010 Landtagswahlen statt. Die Landes-SPD habe das Profil einer linken Volkspartei, sagte Stegner. Deswegen sein die Chancen für die Linkspartei gering. Die SPD müsse aber den Wettbewerb aufnehmen.

Bezogen auf sein Land sagte der SPD-Politiker: "Wenn die Linke wider Erwarten reinkommt, muss man sich mit dem Ergebnis auseinander setzen. Und nüchtern gucken: Passen Programme und Personen zusammen? Das gilt für alle Konkurrenzparteien, nur für die Nazis nicht."

Mit Blick auf die schwarz-grünen Verhandlungen in Hamburg sagte er: "Die Union wählt ungehemmt jede Konstellation zum Machterhalt: Schwarz-Grün,Schwarz-Gelb, Schwarz-Gelb-Grün oder auch mit dem kriminellen Ganoven Schill. Da wäre es töricht, wenn die SPD auf große Koalition oder Opposition verengt wird."

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