Folgen der Wirtschaftskrise: Vor allem Junge und Alte joblos

Die Wirtschaftskrise trifft Jüngere und Ältere besonders hart - das ist das Ergebnis einer DGB-Studie. Weil viele mit befristeten Verträgen arbeiten, verlören sie als Erste den Job.

Personen zwischen 15 und 24 Jahren müssen zurzeit besonders oft zur Arbeitsagentur. Bild: dpa

BERLIN taz | Jugendliche und Ältere bekommen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise besonders zu spüren. Das besagt eine neue Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). So sind Menschen zwischen 15 und 24 Jahren und über 55-Jährige dreimal so stark von Arbeitslosigkeit betroffen wie der Durchschnitt der Erwerbstätigen. Während sich im Mai 2009 im Vergleich zum Vorjahresmonat die allgemeine Arbeitslosigkeit um 5,3 Prozent erhöhte, stieg sie bei den Jüngeren um 16,1, bei den Älteren um 17,3 Prozent.

Der DGB sieht Gründe für die Jugendarbeitslosigkeit vor allem darin, dass Jüngere häufiger befristet oder in Leiharbeit beschäftigt würden. In der Krise verlören sie dann als Erste ihren Job. Wenig erfreuliche Nachrichten kommen auch vom Ausbildungsmarkt: Im Vergleich zum Vorjahr könnte es noch einmal 50.000 Lehrstellen weniger geben, schätzt der DGB. Diese Zahlen möchte die Bundesagentur (BA) nicht bestätigen: "Wie es zum Jahresende aussieht, werden wir erst im September wissen", sagte Sprecherin Ilona Mirtschin.

Uneinig ist man sich bei DGB und BA, warum so viele ältere Menschen arbeitslos werden. "Der Anstieg resultiert aus der Änderung gesetzlicher Rahmenbedingungen", erklärte Mirtschin. Ein Großteil der Arbeitslosen ab 58 Jahre wird seit dem 1. Januar 2008 wieder in der Arbeitslosenstatistik geführt. Bis Ende 2007 konnten sich diese Arbeitslosen von der Arbeitsvermittlung faktisch abmelden - dann tauchten sie auch nicht mehr in der Statistik auf.

Für den DGB gibt es auch andere Erklärungen: Da Ältere als leistungsschwächer gälten, würden sie in der Krise häufiger entlassen. Auch der Abbau von Vorruhestandsmöglichkeiten treibe die Statistik nach oben. EVA VÖLPEL

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