Bartoszewski kontert Lammert: "Ohne Wahrheit kein ehrlicher Dialog"
Polens Deutschlandbeauftragter Bartoszewski antwortet in einem offenen Brief auf die Vorwürfe von Bundestagspräsident Lammert. Der hatte die Vertriebenenchefin Erika Steinbach verteidigt.
Leser*innenkommentare
Helena
Gast
Bei treffen zwei jugendliche Grupen
Von deutsche Stifftung und polnische
polnische Jugend haben bessere Geschichte
II Welt kriag gehabt als deutsche jugendliche
Wenn bei Erwachsene auch so ist
Dann ist Schwer zu Dieskutieren.
Frau Erika Steinbach und andere D. Politiker
sollen Ein Paar neu gedrükte Bücher jezt
auch lesen..........
helena
Gast
Es nicht leicht dieskutieren wenn beide seite
nicht genau Kriegs geschichte kennen......
Immer wieder triffmann noch auf Weise Flecke
Das Krieg hat 6-Jahre gedauert und manche
erzählen davon in einem Satz.
Fünfte Kolumne hat vor dem Krieg shon nicht
geschlafen.3-Semtember haben schon Deutsche Nazi
vertige Liste Polnische "Inteligenz" zum
likwidirung gehabt in umgebung als erste
in Gdansk und Gdynia.....Und dannn Poznan
Und dann war jeden tag TERROr über 5 Jahre.....
Den Krieg mußmann auch Sehen für Polen direkt
als konstelation Deutch- Polen- Russen-Juden
dann Alierten, Europa und rest der Welt....
Wiele Spuren sind Noch da. Archiven auch
Bis 89 Polen waren "geschlossen in
Judeo- Komunistsche Getto" .........
Trozdem der Geist ist ist noch mehr lebendig
aber gearade das pass jemanden nicht.....
Alle LÄnder sollen auswandern und kontrole
verlieren, wie damals Juden..........?
Jan
Gast
An BRD-Bürger:
Erstens,die Nationalisten gibt es sowohl in Deutschland, als auch in Polen. Wenn wir die nationalistisch-kollektivistische Denkweise nicht wegschmeissen, bleibt die Versöhnung problematisch.
Zweitens, das intensive Egagement von Frau E.S. gegen die Anerkennung der Oder-Neisse-Grenze und die Mitgliedschaft Polens in NATO und EU zeigt ihre antipolnische Einstellung des politischen Milieu, das sie repräsentiert. Ausserdem stellt sie sich als eine Vertriebene dar: sie ist aber als Tochter eines Okkupations-Offiziers genauso "vertrieben" wie die Amerikaner aus Vietnam und die Russen aus Afganistan.
Natürlich können die Deutschen ihre Geschichte so beschreiben, wie sie wollen. Wenn sie aber an Versöhnung denken, müssen sie auch unsere Empfindlichkeit in Betracht ziehen. Ich selbst arbeite seit Jahren gegen den nationalistisch-mythologischen Blödsinn in der Geschichtsdarstellung, aber die Aktivität solcher Menschen wie Frau E.S. hilfft mir mit Sicherheit nicht.
Michael W. Glogowski
Gast
Märchen zum Thema Vertreibung by Erika Steinbach:
Erika Steinbach ist die Tochter des in Hanau (Hessen) geborenen Elektroingenieurs und damaligen Feldwebels der Luftwaffe Wilhelm Karl Hermann, der 1941 nach Rahmel beordert und im Januar 1944 an die Ostfront versetzt worden war. Rahmel gehörte bis zur ersten polnischen Teilung 1772 zu Preußen Königlichen Anteils, danach bis 1920 zur preußischen Provinz Westpreußen, wurde nach dem Ersten Weltkrieg ein Teil Polens und kam nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht 1939 zum Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reiches. Ihre Mutter Erika Hermann (geb. Grote) stammt aus Bremen und zog 1943 ins besetzte Rahmel. Im Januar 1945 "flüchtete" Erika Hermann mit ihren Kindern, der 18 Monate alten Erika und ihrer drei Monate alten Schwester, vor der Roten Armee nach Schleswig-Holstein, wo die Familie bis 1948 auf Bauernhöfen in Kleinjörl, Großjörl und Stieglund lebte. Von 1948 bis 1950 lebte die Familie in Berlin, danach wuchs Erika Hermann in Hanau auf.
BRD-Bürger
Gast
Ich persönlich bin ein von den "Revisionisten". Geboren und aufgewachsen in Oberschlesien war ich in meiner Heimat ein Bürger der Volksrepublik Polen. Die deutsch-polnische Geschichte musste ich lernen in einer polnischen Schule. Damals war alles klar! Die Deutschen waren immer die Böse. Schon im früheren Mittelalter (als slawische Stemme heutige Polen bewohnten) waren schon die Deutschen als barbarische Räuber, die unter dem Vorwand der Christianisierung, die Slawen vernichten wollten. Dann die Kreuzritter, die "beliebteste Feinden" der Polen und ihre Untaten, gelten als nächste Beweise für das Böse in Deutschen. Nach den Kreuzritter kamen die Preußen mit der Teilung Polens (die russische Zarin - Katharina die Große - war auch deutsche Abstammung). Otto von Bismarck und seine Haltung gegenüber der überwiegend katholischen Polen ist bis heute besonders von der katholischen Obrigkeit als ein Beispiel für die deutschen Feindlichkeiten. Dazu kamen die Entscheidungen im Versailler Vertrag, die von beiden Seiten als schädlich gesehen wurden. Als größtes Unheil - Adolf Hitler, sein NS-Regierung, perfekt manipulierte Massen (was auch die Kommunisten machen konnten) und der II Weltkrieg - sind bis heutigen Tagen pressend in der polnischen Mentalität.
Wie kann man von Polen - mit dieser Bewusstsein - irgend welche sachliche Auseinandersetzung mit der eigener Geschichte erwarten! Noch heute lernen die Kinder in einem patriotischen Lied - "Rota" - eine Strophe, die beginnt:"(...) keiner Deutsche wird uns ins Gesicht spucken und Kinder germanieren. (...)"
Deswegen ist es so leicht die Stimmung bei der Nachbarn zu manipulieren und zu instrumentalisieren. Und das alles nur deswegen, weil die heutige polnische Regierung "zu europäisch" sei, und wir die Bundestagswahl haben. Eines ist sicher - die politischen Eliten sind noch weit weg davon, was die einfache Leute schon längs erreicht hatten - die Versöhnung!
Thomsen
Gast
Hat nicht Bartoszewski schon vorher in polnischen Zeitungen "befremdliche und traurige" Interviews gegeben, in denen er E. S. mit dem Holokaust-Leugner Williamson verglich? Unglücklicherweise verstehen manche Deutsche doch ein wenig polnisch.
Jedenfalls hat die ganze Debatte und ihr Ergebnis eine Menge "Goodwill" auf allen Seiten zerschlagen, und nicht zu Unrecht spricht man auf Seiten der Opposition in Polen von einem "Pyrrhus-Sieg".
Es wäre besser gewesen, man hätte einander gegenseitig einfach in Ruhe gelassen, statt dieser Art der "versöhnlichen" Zusammenarbeit.
Thomsen
Gast
Wie soll "die Wahrheit" dabei herauskommen, wenn die eine Seite der anderen von vorneherein den Mund verbieten will?
Viel dringender als eine "Versöhnung", die auf dem Ausschluß mißliebiger Personen beruht, brauchten wir ein "Institut der nationalen Erinnerung" nach dem Vorbild des IPN, des "Instytut Pamieci Narodowej", welches möglichst ohne vorherbestimmtes Ergebnis die Tatsachen erforscht. Eine Meinung kann sich dann jeder selber bilden.
Helene Wilotzki
Gast
Ja, ich kann Bartoszewski nur zustimmen: einzig die Wahrheit zählt. Da die Deutschen ihre Schuld immer und immer wieder bekannt haben, sollte auch Polen darangehen, aufzuarbeiten, daß die eigene Weste eben doch nicht so ganz weiß ist. Beschönigung ist kein Weg zur Versöhnung. Im übrigen fände ich es auch nicht richtig, wenn deutsche Politiker sich einmischen würden, sollte in Polen eine Gedenkstätte errichtet werden, in der die von Deutschen begangenen Greuel ungeschminkt dargestellt würden. Aber das soll (im umgekehrten Sinne) in Berlin ja gar nicht geschehen. Frau Steinbach wurde für einen (!) von 13 Sitzen des Stiftungsbeirates nominiert. Kann da die historische Wahrheit auf der Strecke bleiben? Aber punktum, es ist eine deutsche Stiftung, kein deutsch-polnisches Gemeinschaftswerk. Das möge Polen doch bitte bedenken. Jedes Volk hat das Recht, seine Geschichte selbst zu betrachten.
Meine Familie war seit Jahrhunderten in Ostpreußen - einem deutschen Land - ansässig und war nicht an irgendwelchen Greueln beteiligt, eine normale Familie wie eine - sagen wir in Schwaben - auch. Der schlimmen Geschichte meiner Familie, die der anderer Familien gleicht, muß endlich auch gedacht werden. Das will Polen offenbar verhindern: zu zeigen, daß Deutsche eben nicht nur Täter, sondern auch Opfer waren.