Truppen bleiben in Südossetien und Abchasien: Russen gehen doch nicht

Moskau kündigt die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den abtrünnigen georgischen Provinzen an. Georgiens Opposition fordert Rücktritt von Präsident Saakaschwili.

Plant Freundschaftsverträge mit Abchasien und Südossetien: Russlands Präsident Medwedjew. Bild: dpa

MOSKAU/TIFLIS dpa Der russische Präsident Dmitri Medwedjew hat nach der einseitigen Anerkennung von Abchasien und Südossetien noch für Dienstag die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den von Georgien abtrünnigen Provinzen angekündigt. Zugleich werde ein Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand mit den neuen Staaten unterzeichnet, sagte Medwedjew nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau.

Russland wird demnach auch dauerhaft Soldaten in Abchasien und Südossetien stationieren. Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow sagte bei einem Treffen mit Medwedjew, dass in den Provinzen insgesamt 7.600 russische Soldaten stationiert würden. Die jeweils 3.800 Mann in Südossetien und Abchasien sollen nach russischer Darstellung eine Rückeroberung der Regionen durch Georgien verhindern.

Unterdessen haben Teile der georgischen Opposition am Dienstag den Rücktritt von Präsident Saakaschwili gefordert. Die konservative Partei Neue Rechte forderte vorgezogene Präsidenten- und Parlamentswahlen, wie Medien in Tiflis berichteten. Saakaschwili habe "ohne Vernunft, eigenmächtig und verantwortungslos die Entscheidung zur Bombardierung Zchinwalis", der Hauptstadt Südossetiens, getroffen, sagte Parteichef David Gamkrelidse. Dem Präsidenten sei auch anzulasten, dass Georgien den Einfluss in seinen abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien komplett verloren habe. Ein neuer Präsident solle sich auf friedlichem Weg um die Herstellung der territorialen Integrität kümmern.

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