Israels Regierung entsetzt: Vatikan vergleicht Gazastreifen mit KZ

Der Menschenrechtsbeauftragte des Vatikan hat den Gazastreifen mit einem Konzentrationslager verglichen. Israel wirft ihm vor, Propaganda für die Terrororganisation Hamas zu machen.

Fragwürdige Aussage: Vatikan-Menschenrechtsbeauftragter Renato Martino. Bild: dpa

ROM dpa Der Menschenrechtsbeauftragte des Vatikan hat den Gazastreifen mit einem Konzentrationslager verglichen. "Schauen wir uns die Lebensbedingungen im Gazastreifen einmal an: Das ähnelt immer mehr einem riesigen Konzentrationslager", sagte Kurienkardinal Renato Martino wörtlich in einem Interview mit der Online-Zeitung "Il Sussidiario". Wie italienische Medien am Donnerstag berichteten, verurteilte er vor allem den "Egoismus auf beiden Seiten" und den Mangel an "Gespür für die Menschenwürde" als Hauptursache für den Konflikt im Heiligen Land.

Die Kritik eines Sprechers des israelischen Verteidigungsministeriums, Propaganda für Hamas zu machen, wies Martino zurück. "Es geht mir nicht darum, Hamas zu verteidigen, aber das, was geschieht ist furchtbar und menschenunwürdig", sagte der Kardinal der römischen Tageszeitung "La Repubblica". Beide Seiten hätten sich Vorwürfe zu machen, "aber was soll man sagen angesichts all der ermordeten Kinder und zerbombter Schulen, obwohl man im Besitz einer Technik ist, die in der Lage wäre, eine Ameise auf dem Boden zu identifizieren", sagte Martino.

Papst Benedikt XVI. hatte die Konfliktparteien im Nahen Osten wiederholt zu einem Ende des Blutvergießens und zum Dialog aufgerufen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche plant in diesem Jahr eine Reise in die Region. Ein genauer Termin steht aber nach Angaben des Vatikans noch nicht fest.

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