Elektronischer Reisepass: Fingerabdrücke bei Behörden unsicher

Fingerabdrücke für elektronische Reisepässe sind laut ZDF nicht ausreichend geschützt: Hackern gelang es, an die sensiblen Daten während der Verarbeitung auf Behördenrechnern heranzukommen.

Riskante Sache: Fingerabdruck einlesen für den Reisepass. Bild: ap

Wer einen neuen Reisepass beantragt, muss seit einiger Zeit nicht nur ein Foto, sondern auch seien Fingerabdrücke abgeben. So soll der Pass noch sicherer werden, hieß es aus dem Innenministerium - eine Ansage, die nicht wirklich der Wahrheit entspricht, wie eine Recherche des ZDF-Wirtschaftsmagazins Wiso nun enthüllte.

Das Problem: Bei der Übertragung der Fingerabdrücke vom Lesegerät auf die Behördencomputer werden die Daten unverschlüsselt als Bilddatei übertragen. Die Behördenrechner aber sind online - so dass Hacker per Trojaner Fingerabdrücke ausspionieren können. So könnten Kriminelle ihre Fingerabdrücke im Pass einer anderen Person eintragen lassen und umgekehrt.

Skandalös, findet Datenschutzbeauftragter Peter Schaar. "Wenn der Staat zusätzliche Daten von seinen Bürgern erhebt, muss er auch dafür sorgen, dass diese Daten ausreichend gesichert sind: Gegen Missbrauch intern, aber auch gegen externe Hacker - und das wird bisweilen vernachlässigt", sagte Schaar dem Magazin Wiso und plädiert für eine lückenlose Verschlüsselung der Daten.

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