Landtagswahl in Baden-Württemberg: Grüne holen erstmals Direktmandate

Die Grüne in Baden-Württemberg haben ihr Ergebnis im Vergleich zu 2006 nicht nur verdoppelt, sondern holen erstmals Direktmandate in Städten wie Stuttgart, Mannheim und Freiburg.

Ausgelassener Jubel: Anhänger der Grünen in Stuttgart. Bild: dapd

STUTTGART dapd | Erstmals in ihrer Geschichte haben die baden-württembergischen Grünen bei einer Landtagswahl Direktmandate errungen. Kandidaten der Grünen setzten sich in neun Wahlkreisen in Stuttgart, Mannheim, Freiburg, Tübingen, Konstanz und Heidelberg durch.

In Stuttgart holten die Grünen drei von vier Direktmandaten. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Stuttgarter Gemeinderat, Muhterem Aras, ließ mit 42,5 Prozent der Stimmen die Kandiaten von CDU (26,9) und SPD (17,5) klar hinter sich. Die Grünen verbesserten damit dort gegenüber der Landtagswahl 2006 ihr Resultat um 18,6 Prozentpunkte.

Mit 34,2 Prozent der Stimmen gewann im Wahlkreis Stuttgart II mit Werner Wölfle einer der Protagonisten des Widerstands gegen das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" das Direktmandat. Im Vergleich zur Landtagswahl 2006 steigerten die Grünen ihr Ergebnis um 17,4 Prozentpunkte. Wölfle, der bereits im Landtag sitzt, steht zusammen mit Aras an der Spitze der Grünen-Gemeinderatsfraktion in der Landeshauptstadt.

Vorläufiges amtliches Endergebnis (21.21 Uhr)

CDU 39,0 % (60 Sitze) / 2006: 44,2 %

SPD 23,1 % (35) / 2006: 25,2 %

GRÜNE 24,2 % (36) / 2006: 11,7 %

FDP 5,3 % (7) / 2006: 10,7 %

LINKE 2,8 % (-)

Piratenpartei 2,1 % (-)

Auch im Wahlkreis Stuttgart IV setzten sich mit Brigitte Lösch die Grünen durch. Lösch holte 32,3 Prozent der Stimmen, womit die Grünen ihren Stimmanteil um 17,9 Prozentpunkte steigerten.

Im Wahlkreis Heidelberg erhielt Grünen-Kandidatin Theresia Bauer nach dem vorläufigen Ergebnis 36,7 Prozent der Stimmen und ließ damit die Kandidaten von CDU (28,0) und SPD (22,9) deutlich hinter sich. Bei der Landtagswahl 2006 waren die Grünen in Heidelberg mit 21 Prozent lediglich drittstärkste Kraft.

Im Wahlkreis Tübingen setzte sich mit 32,1 Prozent ganz knapp der Grüne Daniel Andreas Lede Abal durch. Er hatte lediglich 26 Stimmen Vorsprung vor CDU-Kandidatin Lisa Federle.

Im Wahlkreis Mannheim II gewann für die Grünen Wolfgang Raufelder mit 29,6 Prozent durch. Die Kandidaten von CDU und SPD kamen auf 28,4 und 27,9 Prozent.

In Freiburg holten die Grünen beide Direktmandate. Im Wahlkreis Freiburg I Reinhold Pix mit 34,5 Prozent, im Wahlreis Freiburg II Edith Sitzmann mit 39,9 Prozent.

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