TSG Hoffenheim: Herbstmeister sind sie schon

Die TSG Hoffenheim kommt trotz Überzahl nur zu einem 1:1 gegen den FC Schalke 04, aber das reicht - vorerst.

Gut, aber diesmal nicht brilliant: Torschütze Selim Teber mit Matthias Jaissle. Bild: dpa

MANNHEIM taz Vielleicht lag es daran, dass jeder wusste, wie es ausgehen muss, damit eintritt, was in Hoffenheim keiner wollte. Nun sind sie es doch: Herbstmeister. Trotz der hartnäckigen Weigerung, den "inoffiziellen Titel" auch nur ein bisschen schön zu finden, darf nach dem 1:1 gegen Schalke 04 trotzdem gratuliert werden. Viel mehr als dieser wertlose Titel ist es die Heimbilanz des Aufsteigers, die bemerkenswert ausfällt - wie auch der Rest der ersten Vorrunde in der Vereinsgeschichte in der Bundesliga. Kein Spiel verloren, nur zwei Unentschieden - das kann sich sehen lassen. Doch ein Spiel auf dem gewohnt hohen Niveau boten die Hoffenheimer diesmal gegen Schalke nicht.

Als Gerald Asamoah (39.) und Selim Teber (72.) die Tore schossen, war vor 26.900 Zuschauern viel Krampf dabei. Man weiß nicht mal, wem das Remis mehr nutzt. Ob es dazu taugt, Trainer Fred Rutten und Manager Andreas Müller das Leben leichter zu machen, ist fraglich. Auf jeden Fall dauerte es eine Weile, bis sich die Gemüter wieder beruhigt haben dürften. Denn in der zweiten Hälfte kam es zu tumultartigen Szenen, als der unsichere Schiedsrichter Peter Gagelmann Jermaine Jones, der schon gelb-belastet war, die Gelb-Rote Karte zeigte, obwohl der den Ball gespielt hatte und kein Foul begangen hatte. Jones schimpfte darüber offenbar zu intensiv. Gagelmann jedenfalls zog nun die Rote Karte. Gagelmann hatte es bei teilweise hitzig geführten Zweikämpfen nicht eben einfach. Der Mann aus Bremen aber erwischte wie die meisten Spieler keinen besonders guten Tag. In der 80. Minute musste auch noch der Schalker Orlando Engelaar mit gelb-rot vom Platz.

Die Assistenten Yuri Mulder und Mike Büskens wurden auf die Tribüne geschickt. Am Ende gab es auf beiden Seiten wenig Grund für ausgedehnte Gratulationen, schöne und unterhaltsame Spiele sehen anders aus.

In der ersten Hälfte hatte Hoffenheim sogar Glück. Schalke war oftmals die Mannschaft mit mehr Präsenz auf dem Platz. Das begann in der zweiten Minute, als Gerald Asamoah am Ball vorbei trat, vier Meter vor dem 1899-Tor. Ohne Eduardo, der wegen einer Grippeerkrankung fehlte und Luiz Gustavo, der zunächst draußen saß, fehlte der Spielfluss, den der Aufsteiger sonst zeigte. Hoffenheim spielte schlichtweg zu schlampig, um Schalke in Bedrängnis zu bringen. Viele Fehlpässe hemmten das Spiel. Es fehlte an Mut, Risiko und Leichtigkeit, auch weil Schalke viele Zweikämpfe gewann. Halil Altintop (8.) und Asamoah (11.) kamen zu weiteren guten Möglichkeiten. Und erst in der 18. Minute hatte Hoffenheim seine erste Chance. Manuel Neuer konnte den raffinierten Freistoß von Sejad Salihovic zur Ecke abwehren. Die zweite hatte Demba Ba zwanzig Minuten später.

Die Führung erzielten die Schalker durch Asamoah in der 39. Minute; ohne den verletzten Stürmer Kevin Kuranyi waren sie angereist. Altintops feines Zuspiel erreichte den Ex-Nationalspieler, der aus zehn Meter flach ins Eck abschloss. Es war der erste Rückstand für den Aufsteiger in einem Heimspiel überhaupt. Er warf den Herbstmeister aber nicht aus der Bahn.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.