3000 Polizisten im Einsatz: Castor rollt Richtung Lubmin
Seit Dienstag, 20:04 Uhr, rollt der Castor auf der Schienenstrecke. 3000 Polizisten werden im Einsatz sein. Zahlreiche Aktionen sind geplant: Lichterketten, Demos, Blockaden – und Schottern.
PARIS/SCHWERIN/WITTENBERGE afp/dpa/dapd | Exakt um 20:04 Uhr ist der Zug mit den Tiefladern, auf denen sich die vier Castorbehälter befinden, im französischen Aix-en-Provence in Richtung Zwischenlager Nord bei Lubmin gestartet. Das teilte der taz Greenpeace-Strahlenschutzexperte Christoph von Lieven mit. Die Frage ist nun, welche Route der Transport auf seinem Weg ins Seebad Lubmin nimmt: Über Wörth oder Kehl? Über Niedersachsen, Sachsen-Anhalt oder durch den Osten Berlins hindurch und weiter über Oranienburg oder Biesenthal?
Die Brennelemente, die in Cadarache gelagert worden waren, stammen ursprünglich aus einem stillgelegten Forschungsreaktor in Karlsruhe und von dem Forschungsschiff "Otto Hahn". Die vier Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll seien am Mittag mit Spezialkränen auf den Zug umgeladen worden, teilten das französische Netzwerk Sortir du Nucléaire und Greenpeace mit. Bereits am Montagabend seien die Behälter von Cadarache zum Verladebahnhof in der Nähe von Aix-en-Provence gebracht worden.
Der Transport soll im Laufe der Woche in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern ankommen. Atomkraftgegner im benachbarten Brandenburg rechnen damit, dass der Transport voraussichtlich Mittwochabend oder in der Nacht zu Donnerstag aus Sachsen-Anhalt kommend über Wittenberge und Karstädt die Prignitz durchquert und dann Mecklenburg-Vorpommern erreicht.
Weitere Informationen zum Castor-Transport nach Lubmin finden Sie auf der Seite des Anti-Atom-Bündnisses Nordost Lubmin Nix da!
Das Anti-Atom-Bündnis Nordost forderte, den Castor-Transport wegen der zu erwartenden Witterung mit Schneefällen, Schneeverwehungen und Frosttemperaturen abzusagen. Das Bahnnetz sei für solche Extremereignisse nicht ausgelegt, sagte ein Sprecher der Initiative. So könnten vereiste Oberleitungen dazu führen, dass die Castor-Behälter längere Zeit zwischengeparkt werden müssten.
Unabhängig von der tatsächlichen Route des Castor-Transports bereitet sich die Brandenburger Polizei auf einen größeren Einsatz vor. Innenminister Dietmar Woidke (SPD) rechnet mit Protesten, zudem müsse der Atommüll-Transport gesichert werden. Wann und wo genau die Castoren durch die Mark rollen werden, wollte ein Ministeriumssprecher nicht sagen: "Sicherheitsinteressen verbieten eine Vorab-Information zu Route und Zeitpunkt", sagte er.
Wegen der zu erwartenden Proteste seien 3000 Polizisten im Einsatz, davon 1200 aus Mecklenburg-Vorpommern, teilte der mecklenburg-vorpommersche Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Dienstag in Schwerin mit. Etwa 1800 Polizisten würden von anderen Bundesländern gestellt. Zudem sei auch die Bundespolizei im Einsatz. Caffier appellierte an die Demonstranten, den Protest "sachlich und gewaltfrei zu artikulieren".
Am Zwischenlager Nord sind inzwischen die Vorbereitungen für die Ankunft des Castor-Transports in die heiße Phase gegangen. Entlang des letzten, etwa 22 Kilometer langen Bahnabschnitts zwischen Greifswald und Lubmin haben Polizeistreifen an wichtigen Punkten wie Bahnübergängen und -haltepunkten Stationen bezogen. Wie der Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, Joachim Franklin, mitteilte, haben Aktivisten bereits an neun Stellen Schotter an den Gleisen entfernt. Die Bundespolizei verstärkte daraufhin den Patrouillendienst.
Unterstützt werden die Sicherheitskräfte seit Dienstag auch von einer Reiterstaffel mit zwölf Dienstpferden von der Berliner Bundespolizei. Die Streifen zu Pferd könnten auch an schwer zugänglichen Stellen zum Einsatz kommen, sagte ein Polizeisprecher. Die Tiere würden in einem Reiterhof in Trassenheide auf Usedom untergebracht.
Am Wochenende hatten mehrere tausend Atomkraftgegner in Greifswald gegen den Transport protestiert. Und die Proteste gegen den Castor-Transport gehen weiter. Am Abend wollten Kernkraftgegner in Greifswald eine Lichterkette bilden. In Rostock ist ebenfalls eine Mahnwache angekündigt.
Anfang November waren Zehntausende gegen einen Castor-Transport aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben auf die Straße gegangen. Der Transport hatte wegen zahlreicher Stör- und Blockadeaktionen entlang der mehr als 1000 Kilometer langen Strecke durch Frankreich und Deutschland insgesamt rund 91 Stunden gedauert.
Leser*innenkommentare
VonFernSeher
Gast
@Anarkist
Ihren (und mancher mehr) unsinnigen Ausführungen nach dürfte man dann ja auch tatsächlich die Bombe unter der Schiene platzieren, denn man kann sich ja schließlich darauf verlassen, dass die Polizei das hundertprozentig erkennt und dann natürlich Fachpersonal hat die Bombe zu entschärfen.
Der Staat darf sich aber auch anders entscheiden und die Leute schon beim Schottern oder Bombenlegen dingfest machen, dafür hat er nämlich auch Fachpersonal.
@ich
Warum werfen Sie den anderen vor, sie wüssten nicht worum es geht, wenn Sie es selbst nicht wissen? Es geht hier nicht um Müll aus Atomkraftwerken, sondern aus der Kernforschung. Müll aus deutscher Kernforschung, der jetzt nach Deutschland zurückgeholt wird. Das hat mit den sinnvollen Protesten auf dem Weg nach Gorleben rein gar nichts zu tun - außer dem warmen revolutionären Gefühl, in das Sie ihr Halbwissen schmiegen.
Karl Kraus
Gast
@OPS
Es ist noch viel schlimmer! Weltweit sterben jährlich Aaabermillionen Menschen so ganz grundsätzlich! Auwei!
name
Gast
"Weltweit sterben jedes Jahr jeweils viel viel mehr Menschen an Nikotin oder Alkohol als durch Tschernobyl insgesamt"
da wird einem ja übel bei so viel Stumpfsinn.
M. G.
Gast
@ Janine Morgner
Ich beziehe bislang keine konkrete Stellung zum Schottern, aber abgesehen davon: welcher der juristischen Absätze trifft denn auf die Menschen zu, die nicht versuchen Menschenleben zu gefährden, sondern zu schützen. Die das nie tun würden, wenn nicht sichergestellt wäre, dass die Bahnstrecke kontrolliert wird? Somit liegt weder die Absicht, noch der Versuch vor. Der einzige Versuch besteht doch darin, den Transport zu verzögern. Das kommentieren aber deine Paragrafen nicht.
MG
Neutronenschnecke
Gast
An die "Antis":
Mit dem Auto/Bus zur Demo bzw. Blockade fahren heizt die Klimaprobleme an, fördert die Ölkonzerne und ist daher ein vorsätzliches Delit versuchten Massenmordes.
Aber egal, der Castor kommt ehedem durch.
Kurt
Gast
Ich finde es mehr als erschreckend, zu lesen, dass es nach wie vor Menschen gibt, die so krampfhaft versuchen, den Widerstand gegen diese Atom-Politik zu kriminalisieren.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich jene, die sich als "AKW-Gegner" bezeichnen und "die Schotterer" als kriminell bezeichnen, schlimmer finde, als jene, die sich garnicht erst gegen Atomkraft einsetzen.
Wie bereits so oft gesagt ist Atomenenrgie und das, was "über" bleibt eine massive Körperverletzung und verstößt gegen so manchen Paragraphen des deutschen Grundgesetzes. Allerdings sei das dahin gestellt.
Das Ziel des Schotterns ist, wie so oft gesagt, nicht Personen zu gefährden, was wohl kaum der Fall sein sollte, wenn Mensch von jenen absieht, die durch die Hilfe der Polizei zu Verletzungen kommen.
Ziel ist es, den Castortransport, ähnlich wie im November, aufzuhalten bzw. zu verlangsamen. Die dabei entstehenden hohen Kosten sind die wohl einzige Möglichkeit, der Regierung beizubringen, dass es sich nicht lohnt in Atomenergie zu investieren. Zudem besteht so die Hoffnung, dass eines Tages die Atomkonzerne zur Entsorgung ihres eigenen Mülls beitragen müssen, da der Staat sich derartige Entsorgung nicht mehr leisten kann.
OPS
Gast
Jedes Jahr sterben in Deutschland 160'000 Menschen an Rauchen, 70'000 Menschen an Saufen.
Weltweit sterben jedes Jahr jeweils viel viel mehr Menschen an Nikotin oder Alkohol als durch Tschernobyl insgesamt (Tote in Folge Tschernobyls: Greenpeace: bis zu 93000 Tote, WHO: bis zu 4000 Tote).
Wer eine Brauerei sabotiert oder ein Tabakfeld niederbrennt tut damit mehr zur Rettung von Menschenleben als die Blockierung eines Giftmülltransports erreichen kann.
Andy
Gast
Ach Thorsten du redest Stuss! Das Schottern wird vorher bemerkt also bevor ein Zug drüber fährt und blockiert so den Zugverkehr, weil die Strecke erst repariert wird.
Rod
Gast
Vielleicht sollte man bei den Schotterern die Radmuttern vom Auto lösen oder die Bremsschläuche durchschneiden. Dann können sie am eigenen Leibe spüren, wie es ist wenn man wegen Sabotage verunfallt.
Soll denn der Zug mit dem Castorbehälter umkippen oder entgleisen? Dann liegt das Ding irgendwo in der Landschaft rum. Na Prima.
Janine Morgner
Gast
Schottern= Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr -
§ 315
Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr(1) Wer die Sicherheit des Schienenbahn-, Schwebebahn-, Schiffs- oder Luftverkehrs dadurch beeinträchtigt, daß er
1. Anlagen oder Beförderungsmittel zerstört, beschädigt oder beseitigt,
2. Hindernisse bereitet,
3. falsche Zeichen oder Signale gibt oder
4. einen ähnlichen, ebenso gefährlichen Eingriff vornimmt,
und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.
(3) Auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr ist zu erkennen, wenn der Täter
1. in der Absicht handelt,
a) einen Unglücksfall herbeizuführen oder
b) eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, oder
2. durch die Tat eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen verursacht.
(4) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 3 auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu erkennen.
(5) Wer in den Fällen des Absatzes 1 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(6) Wer in den Fällen des Absatzes 1 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Ab Absatz 2 ein Verbrechen!!!!
Somit eine schwere Straftat und nix mehr mit friedlichem Protest!
MfG
JM (PS: Bundespolizistin)
vic
Gast
Atomkraft und Atommüll = Mutwillige Körperverletzung mit Todesfolge in Millionen Fällen.
Herr Haupts, klauen sie doch Atommüll, wenn sie den so mögen.
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Wieder verschiebt Menschlein seine unkaputtbaren Hinterlassenschaften von A nach B, um sie dann, wenn sie eine Zeitlang in B waren, weiter nach C zu verschieben-
..und wieder von vorne zu beginnen.
DerPestbeamte
Gast
@Thorsten Haupts:
Die kompletten Schienen rund um den Castor sind demaßen abgeriegelt, da wird jeder Stein auffalen der fehlt. Ich halte es für total überzogen zu glauben, das dadurch ein Zugunfall herbeigeführt wird. Vielmehr wird er dadurch wirksammer aufgehalten, als alle anderen Methoden es zulassen würden!
Ich befürworte das Schottern auf jeden Fall! Und die Idee die einer der User hier letztens hatte mit einem Atommüllendlager direkt umterm Reichstag find ich nicht schlecht...dann wird den Politikern hören und sehen vergehen. Da helfen auch noch so hohe "Spendengeldern" an CDU und Konsorten nicht mehr.
Bastian
Gast
Naja das schottern mit klauen gleichzustellen fällt mir schwer. stell dir vor, jemand macht zerkratzt dein auto weil er dich nicht mag. du hast aber die mittel um dein auto direkt wieder zu lackieren und im endeffekt kostet es dich nur zeit..worauf ich hinaus will, ist: dein auto wurde nicht geklaut sondern nur beschädigt und genau das gleiche geschieht beim schottern, da niemals ein castor über ein geschottertes gleisbett fahren würde, geschweige denn ein personenzug, da es direkt vor ort wieder verbessert wird.
Toko
Gast
Ich sehe die Proteste auch ähnlich skeptisch. Zumal eine Gefährdung des Transports keine grössere Protestwirkung mit sich zieht, als eine "normale" Kundgebung bzw. Demo. Vielmehr werden die Kosten für die Sicherheit in die Höhe getrieben. Geld was wirklich sinnvoller eingesetzt werden kann.
Ilse Bilsemann
Gast
Oder bei einer Lichterkette könnte sich ein Zugführer erschrecken und dann entgleist der Zug! Oder ein Polizist nimmt die Proteste persönlich, wird depressiv und wirft sich vor den Zug? Aber daran denken die feinen langhaarigen haschischrauchenden Berugsdemonstranten nicht!
Norbert Röttgen
Gast
@Thorsten Haupts
So einfach ist das nicht!
Die Verrückten dürfen schottern und kriegen was mit dem Schlagstock. Wir Entrückten dürfen unseren Atommüll der Nachwelt im Salzstock hinterlassen und kriegen saftig Schotter dafür.
Mischen Sie sich jetzt bitte nicht ein, sonst wird es kompliziert.
Hans
Gast
Ergänzung:
Um nochmal auf die Frage zurück zu kommen. Du darfst natürlich bei niemandem klauen gehen. Eine moralische Einschätzung befreit ebensowenig wie Gesetzesübertritte von Rechten. Deswegen darfst du nicht bei jedem klauen gehen, dessen Verhalten dir nicht passt oder jemanden zusammenschlagen, der selbst schon mal jemanden zusammen geschlagen hat.
ich
Gast
pffff...toller beitrag. die schottern doch nicht, um den zug entgleisen zu lassen, sondern um die kosten für den transport in die höhe zu treiben. die strecke wird doch immer genau kontrolliert, bevor der castor drüberrollt.
wieso versteifen sich immer alle auf die illegalität des schotterns? es geht um protest gegen atomkraft! da können sie noch so lange schotterer verunglimpfen, die höchst gefährliche nutzung von atomkraftwerken und den daraus resultierenden giftigen müll, seinen gefährlichen transport und die unbefriedigende lagerung rechtfertigt das nicht! immer schön beim >kernproblem< bleiben!
hANS
Gast
* Geschottert wird in der Regel auf Schienenabschnitten auf denen keine regulären Personenzüge fahren.
* Schotterer wollen eben nicht, dass der Castorzug über die geschotterten Abschnitte fährt, sondern anhält.
* Deswegen werden die Aktionen häufig auch der Polizei mitgeteilt.
* Der Castortransport wird von Polizisten gesichert u.a. Hubschrauber. Diese fliegen vor dem Zug.
* Schotterer sind gegen Atomkraft, weil sie Menschen schädigt. Ich habe noch nicht gehört, dass sie irgendwann im Sommer auf einer ICE Trasse zwischen Hamburg-Berlin geschottert haben und dabei Menschen zu Schaden gekommen sind.
Martin Jahn
Gast
@Thorsten Haupts:
Du kannst gerne bei der Atom-Lobby klauen gehen, die bekommen sowieso genug Knete vom Staat und somit vom Steuerzahler.
Andernfalls kannst Du Dich auch gerne auf den einschlägigen Seiten über das Schottern informieren. Dann müsstest Du Dir auch nicht die Mühe machen, einen Kommentar mit unrichtigen Behauptungen zu schreiben.
Anarkist
Gast
Hallo Herr Haupts,
wissen Sie eigentlich wie die Prozedur des Castortransportes vor sich geht? Wenn ja, würden Sie nicht solch eine, sanft ausgedrückt, dumme Einschätzung der Situation haben.
Die gesamte Strecke wird überwacht. Selbst wenn Sie, Sie wohl eher nicht ;-), einen Sprengsatz am Gleis anbringen und hochgehen lassen würden, würde der Zug NICHT entgleisen, da dieser vor der zerstörten Stelle gestoppt werden würde - 100%-ig.
Allerdings geht es den Schotterern um nichts anderes, als den Transport zu verlangsamen und NICHT um zu zerstören. DAS IST ALLES.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen dabei, beim Schottern, zu Schaden kommen, ohne körperliche Misshandlung der Schotterer seitens der Polizei und von Polizei-Sanitätern(!), ist 0. Die einzige Nebenwirkung-Hauptwirkung des Schotterns ist die Verlangsamung des Transports. Die Wahrscheinlichkeit der Verletzung von Menschen durch das Ergebnis des Schotterns, ist geringer als die Wahrscheinlichkeit des Hervorrufens von Strahlenschäden durch den Castor selber.
So, bitte, vergessen Sie Ihren Unsinn mit "nachfolgenden Personenschäden durch Zugunfall".
Die Schotterer achten sehr wohl darauf, dass NUR der Castor aufgehalten wird, und keine Personenzüge. Wenn das doch gemacht werden sollte, steht garantiert Agent Provocateur Pate. Da sind die Verantwortungslosen. Alles Klar?
Einen schönen Abend noch.
Dave
Gast
Wenn sie in Zukunft bei den Schotterern klauen gehen wollen Herr Haupts, dann können sie ihre moralische überhöhte Begründung dem Richter mitteilen der Sie und die Schotterer verurteilen wird.
Schotternase
Gast
@Thorsten Haupts:
Was fuer ein Unsinn. Auf dieser Strecke findet schon jetzt kein Zugverkehr mehr statt bis zum erwarteten Castortransport. Deshalb ist "Schottern" an dieser Strecke auch kein Eingriff in den Schienenverkehr und Personenschaeden durch Zugunfall sind ganz sicher auszuschliessen.
Sch. Otter
Gast
Bei der oben genannten 22 km. langen Bahnstrecke handelt es sich um Gleise die nur von den Energiewerken Nord befahren wird. Also mal keine Panik, AtomgegenerInnen sind nicht unbedingt dafür bekannt Menschenleben billigend in Kauf zu nehmen, das sind eher andere, z.B. die die Atomtransporte auf die Reise schicken.
Jemand
Gast
Schottern = Sachbeschädigung ? Durchaus.
Aber das bei einer durch Polizeipatroullien und Hubschrauber abgesicherte und vom normalen Personenverkehr für den Zeitraum nicht genutzte Strecke Personenschäden durch Zugunglücke entstehen könnten, wohl kaum.
Außer die Polizei legt es wie drauf an wieder 'n Demonstranten wie 2004/Frankreich zu töten.
Schottern!
Gast
Glaubst du im Ernst, dass es bei der Aktionsform des Schotterns darum geht, den Zug entgleisen zu lassen und somit in Kauf zu nehmen, dass dabei Personen zu Schaden kommen?
Die Schienen werden dermaßen überprüft, bevor der Castor darüber rollt, sonst würden regelmäßig Menschen überfahren werden, die sich beispielsweise während des Transports an die Schienen ketten.
Und wenn die Schiene wirklich so geschottert wurde, dass der Zug sie nicht mehr befahren kann, dann wird er dies auch nicht tun.
Es geht bei dieser Aktion um die Erregung öffentlichen Aufsehens durch Verzögerung und Behinderung des Transports und eine Zeichensetzung gegen die Atompolitik der BRD.
Sollte sich unter den SchotterInnen eine Person befinden, die übermäßig viel Besitz zu rein eigennützigen Zwecken besitz - dann beklauen. Bitte. Ein ziemlich hinkender Vergleich.
engelbert
Gast
Die Nutzung von Kernenergie ist vorsätzliche schwere Körperverletzung im Amt.
KlausOtto
Gast
nur zur info Thorsten, die letzten 20km Schiene sind ein Abzweig von den "normalen" Schienen zum Zwischenlager die nur vom CastorZug befahren werden. Hier will also niemand Personen schädigen oder Züge entgleisen lassen, sondern den Castor stoppen bzw. seinen Unmut darüber ausdrücken.
Fratze
Gast
Herr Haupts:
Dass der kommende Atomtransport über eine "entschotterte" Schiene fährt, eintgleist und es zu einem Zugunglück mit Toten kommt, ist weder realisitsch noch von den Schotterern gewollt.
Der vom Atomtransport befahrende Streckenabschnitt wird sowohl durch die Polizei als auch durch einen vorrausfahrenden Kontrollzug überprüft. Ausserdem haben die Organisatoren des Schotterns beim letzten Castortransport ihre Aktivisten dazu angehalten, geschotterte Stellen zu Kennzeichen, um einen Zugunfall zu vermeiden.
Das Schottern ist lediglich eine Form von Protest, Personenschäden sind hierbei nicht beabsichtigt.
Natürlich handelt es sich um eine Straftat, doch sollte man die Schotterer nicht gleich mit Terroristen gleichsetzen.
Inwieweit dieses Protestmittel legitim ist, sollte jeder für sich entscheiden.
Pflasterstrand
Gast
Atomkraft = Fahrlässige Gefährdung von Mensch und Natur mit billigend in Kauf genommener millionenfachem Tod durch Vergiftung, Verstrahlung mangels jemals aufgespürtem Endlager.
Schäden, mein lieber Thorsten, entstehen nicht an Menschen, sondern an leblosen Gegenständen, bei Menschen heißt das "Verletzung". Anschaulicher kann man "verkehrtes" Bewusstsein nicht machen, als mit solchen Begriffsverdrehungen.
Frage an dich: Wie groß ist die Inkaufnahme von Menschenopfern, wenn die Castorstrecke sowieso nochmal mehrmals inspiziert wird, bevor der Atommüllzug drüber rollt?
Lieschen Müller
Gast
Atommüll = Angriff auf meine Gesundheit und die unserer Kinder
Ossi Ostler
Gast
Der Castor-Tranport dürfte eigentlich gar nicht nach Greifswald-Lubmin gehen. Er ist faktisch rechtswiedrig, da der Atommüll aus dem Ausland / bzw. westdeutschen Forschungsreaktoren kommt.
Ist deshalb eine moralische Begründung für die "Schotterei" gegeben, Herr Haupts?
Abgesehen davon soll wohl eher erprobt werden ob Lagerungen im tiefen Osten, nahe der Grenze vielleicht weniger "aufsehenerregend" als Gorleben etc. ist.
Im übrigen stellt mir ihr Demokratieverständnis, was Demonstrationsfreiheit und insbesondere zivilen Ungehorsams übel auf.
Aber der Obrigkeit hörig, nach oben buckeln und dem Abschaum wegtreten war ja schon immer einfacher als selber zu denken, nicht wahr.. :D
Heinz Gauss
Gast
Die Leute die "Schottern" gehen und auch die Politiker der Linken und Grünen die dies befürworten gehören dafür wirklich einmal mit aller Härte des Gesetzes bestraft.
Diese heuchlerische Doppelmoral, diese ekelhaft-einseitige Demorkatie- und Rechtsstaatsverständnis der Linken lässt einem echt die Halsschladader gefährlich anschwellen. Diese extremistischen, spießigen und vor lauter Propaganda schon weich in der Birne seienden Verbrecher, haben in unserer Demokratie nichts zu suchen.
Ich kann nur hoffe, dass alle normalen und anständigen Castor-Gegner sich endlich mal von denen losssagen.
Klaus K.
Gast
Schottern = gewaltfreie Form des Protests gegen eine Technologie, die nachweislich Personenschäden verursacht (Tschernobyl, gesteigerte Krebsraten um Atomanlagen herum, etc.)
Ein Staat, der eine Transportstrecke nicht genügend schützen kann, sollte Atommülltransporte unterlassen, bis ein sicherer Zielort gefunden wurde und so die Anzahl der gefährlichen Transporte reduzieren.
Gleichzeitig ist "Schottern" eine angekündigte Aktion und der Staat warnt gleichzeitig vor einer erhöhten Terrorismusgefahr in Deutschland. Wenn er also selbst die geschotterten Gleise als zu große Gefahr betrachten muss, dann sollte man lieber nicht weiter denken, dass größere Gefahren durchaus wären.
Somit sollten die Transporte doch lieber unterlassen werden, bis sie sicher sind.
Schwache Leistung von Vater Staat.
Kevin Groß
Gast
Deutsche Bahn = Züge die bei sämtlichen Witterungsbedingungen zu spät kommen,Tickets die schweineteuer sind. Darf ich in Zukunft auch schwarz fahren? Eine moralisch überhöhte Begründung fällt mir ganz sicher ein.
Das Ich
Gast
Warum gibt es denn immer noch Personen die denken dass das Schottern den Zug zum entgleisen bringen soll?
Das Ziel dabei ist, den Transport aufzuhalten, zu verzögern, Aufmerksamkeit auf den Transport und die Proteste zu lenken.
Und somit ist das Schottern mit einer Sitzblockade zu vergleichen - also ziviler Ungehorsam!
Thorsten Haupts
Gast
Schottern = Sachbeschädigung mit billigend in kauf genommenen nachfolgenden Personenschäden durch Zugunfall.
Darf ich in Zukunft bei den Schotterern klauen gehen? Eine moralisch überhöhte Begründung fällt mir ganz sicher ein.