Gesundheitscheck vom WWF: Die Erde in der Krise

Nach dem Bericht vom WWF zeigt sich: Der Klimawandel ist nicht das einzige Problem. Der ökologische Fußabdruck wächst, die biologische Vielfalt nicht.

Bittere Bilanz: Der CO2-Ausstoß ist nicht das einzige Problem. Bild: dpa

BERLIN taz Der Erde geht es so schlecht wie noch nie. Mit Zahlen, Graphen und Statistiken zeigt der Herz-und-Nieren-Check vom WWF, wie es um den Planeten wirklich steht. Aber der CO2-Ausstoß ist nicht das einzige Problem.

Beispiel Wasser: Jedes Kilogramm Rohrzucker benötigt etwa 1.500 Liter Wasser. Das bedeutet für jeden Einzelnen: Täglich 100 Liter Wasser für den Zuckerkonsum. Insgesamt verbraucht jeder Mensch im Schnitt jährlich 1,24 Millionen Liter Wasser. Damit könnte ein halbes olympisches Schwimmbad gefüllt werden.

In Deutschland liegt der Wert bei anderthalb Millionen Liter Wasser und damit knapp über dem Weltdurchschnitt. Eigentlich sind es größtenteils andere Länder, die das Wasser verbrauchen, aber wenn die Güter, die damit hergestellt werden, nach Deutschland exportiert werden, so wird die Wassermenge auf den Wasser-Fußabdruck vonDeutschland angerechnet.

Beispiel Nashorn: Auf vier Tiere ist der Bestand an nördlichen Breitmaulnashörnern inzwischen geschrumpft. Früher war die Tierart in Zentralafrika verbreitet, heute findet man die einsamen Nashörner nur noch in der Demokratischen Republik Kongo.

Dabei steht es um die Tiert dem größten ökologischen Fuarten in Mittel- und Südafrika verhältnisweise gut: Zwar sind die Populationen in der Region seit 1970 um ein Fünftel zurückgegangen, aber in den letzten Jahren sind sie wieder gewachsen. Anders sieht es weltweit aus: Seit 1990 geht es mit der Artenvielfalt nur noch abwärts.

Besonders problematisch ist die Entwicklung in den Tropen: Um über die Hälfte sind die Tierbestände seit 1970 gesunken. In den gemäßigten Regionen hingegen gab es einen kleinen Anstieg um sechs Prozent.

Beispiel Uruguay: Uruguay zählt zu den Ländern mit dem größten ökologischen Fußabdruck. Aber dieser Abdruck hebt sich von allen anderen ab: Über drei Hektar, und damit mehr als die Hälfte, gehen für Weideland drauf - so viel wie in keinem anderen Land. Genutzt wird es hauptsächlich für die Viehzucht. Weil der Boden nur wenig bearbeitet und auf Dünger oft verzichtet wird, was das Land als naturnahe Rinderzucht anpreist, braucht Uruguay riesige Weideflächen.

Insgesamt liegt das Land mit seinem knapp sechs Hektar großen ökologischen Fußabdruck pro Person weit über den 2,1 Hektar, die von der Erde verkraftet werden können.

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