Einigung zwischen GDL und Bahn AG: Es wird nicht gestreikt

In der letzten Verhandlungsrunde einigten sich GDL und Bahnchef Mehdorn auf einen Tarifvertrag. Reisende müssen trotzdem mit Verspätungen rechnen.

Ein Zug wird kommen! Aber wann? Bild: ap

BERLIN dpa Der für Montag geplante unbefristete Streik bei der Deutschen Bahn ist abgewendet. In einer letzten Verhandlungsrunde am Sonntagnachmittag einigten sich die Lokführergewerkschaft GDL und die Konzernspitze.

Konzernchef Hartmut Mehdorn erklärte, das Unternehmen habe mit den drei Bahngewerkschaften eine Einigung über das künftige Tarifwerk erzielt. Danach werde es einen eigenständigen Lokführer-Tarifvertrag geben, der sich "konflikt- und widerspruchsfrei in das Tarifwerk der Bahn einfügt". Das war laut Gewerkschaftskreisen der heikelste Punkt, über den es keine Annäherung gegeben hatte.

Obwohl der Streik abgesagt ist, könnte sich der Bahnverkehr am Montag noch verzögern. Pendler und Fernreisende sollten sich auf Beeinträchtigungen einstellen. Zwar hatte die Bahn anfangs angekündigt, nach dem vorbereiteten Notfahrplan verkehren zu müssen, am Abend aber sagte Mehdorn: "Wir wollen möglichst nach normalem Fahrplan fahren."

Die Berliner S-Bahn hat sogar angekündigt, den normalen Zugbetrieb anzubieten. "Wir fahren nach dem S-Bahn-Fahrplan", sagte ein Sprecher am Sonntagabend. In der Hauptstadt war das größte Verkehrschaos befürchtet worden - dort fahren wegen des Ver.di-Streiks seit Tagen weder Busse noch U- oder Straßenbahnen. Nun können die Berliner wenigstens S-Bahn fahren.

Mit dem Streik wollte die GDL die Bahn zwingen, den bereits ausgehandelten Lokführer-Tarifvertrag zu unterzeichnen, den beide Seiten Ende Januar ausgehandelt hatten. Dieser sieht durchschnittlich 11 Prozent mehr Lohn vor. Die Bahn machte ihre Unterschrift aber von einem zusätzlichen Grundlagenvertrag abhängig, in dem die drei Bahngewerkschaften sich zu einem gemeinsamen Vorgehen bereit erklären. Darin sieht die GDL ihre Eigenständigkeit gefährdet.

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