Machtkampf an der Uni Hamburg: "Raketen-Moni" vor dem Abschuss

120 Professoren und Dekane der Uni Hamburg fordern die Abwahl von Präsidentin Auweter-Kurtz, weil sich die Hochschule zu einer "autoritären Einrichtung" entwickelt habe.

Massiv unter Druck: Unichefin Monika Auweter-Kurtz. Bild: dpa

HAMBURG taz | Die sofortige Abwahl der umstrittenen Präsidentin der Hamburger Uni, Monika Auweter-Kurtz, fordern mittlerweile 120 ProfessorInnen. Der Aufruf wurde am Mittwoch an den Hochschulsenat geschickt. Sollte das Gremium der Universität gegen die Unichefin stimmen, kann sie von dem externen Hochschulrat mit einer Dreiviertelmehrheit abgesetzt werden. Jetzt stellen sich Dekane von fünf Fakultäten gegen sie.

In dem Protestbrief schreiben die Professoren von "gravierenden Missständen" an der Uni, die sie "weitestgehend dem amtierenden Präsidium anlasten". Die Hochschule habe sich "zu einer autoritär geführten Einrichtung entwickelt".

Professor Michael Friedrich, einer der drei Initiatoren des Schreibens, spricht von einem großen Erfolg: "120 finde ich eine beachtliche Zahl. Es ist klar, dass wir keine Minderheit sind." Einige hätten nicht unterschrieben, weil sie Angst vor Repressalien gehabt hätten.

Die Dekane entziehen Auweter-Kurtz ebenfalls öffentlich den Rückhalt, nachdem vergangene Woche einer der Dekane in den Medien die Präsidentin unterstützt hatte und das im Namen aller Dekane zitiert worden war. In einem Schreiben an das Präsidium und den Hochschulrat kritisieren die Dekane die durch die Präsidentin hierarchisierten Strukturen und das Klima des Misstrauens.

Die unter dem Namen "Raketen-Moni" bekannt gewordene Unipräsidentin Monika Auweter-Kurtz steht schon seit Wochen zunehmend in der Kritik (taz berichtete). Die Proteste wurden von ihr weitestgehend ignoriert. Nun bleibt abzuwarten, wie lange sich die Raketenforscherin noch an der Spitze der Hamburger Universität halten kann.

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