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100 Tage Merz-RegierungKein Rezept gegen rechts

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Das Versprechen von Schwarz-Rot war, unaufgeregt zu regieren und ein Schutzschirm gegen die AfD zu sein. Bisher ist beides misslungen.

Pendelt sich da noch was ein? Kanzler Friedrich Merz (CDU), nachdenklich Foto: Kira Hofmann/imago

D ie Welt ist aus den Fugen. Nach Corona kam der Ukrainekrieg, danach Inflation und drei Jahre Rezession. Das Versprechen der Merz-Regierung, die nun 100 Tage amtiert, ist es, diese Krisen handhabbar zu machen und eine Art bundesdeutsche Normalität wiederherzustellen. Das war die Botschaft von Friedrich Merz’ forscher Ansage, dass die Deutschen schon im Sommer die segensreichen Wirkungen seiner Regierung bemerken würden.

Dabei hat Schwarz-Rot in der Tat ein ziemliches Tempo vorgelegt. Die lähmende Schuldenbremse wurde weitgehend gelöst. Der Staat investiert in Verteidigung und Infrastruktur. Merz steht für die kulturkonservative Reinszenierung der Republik ohne Gendersternchen und refugees welcome. CSU-Innenminister Alexander Dobrindt setzt auf eine Abschottungspolitik bis über die Grenzen des Legalen hinaus. Die SPD spielt etwas verhuscht die Rolle als Wächter des Sozialen und des Garanten, dass das konservative Rollback im bundesdeutschen Normalmaß bleibt. Eine selbstgewählte Überschrift für Schwarz-Rot nach 100 Tagen wäre: Sicherheit.

Raison d’être von Schwarz-Rot ist (oder muss man sagen: war?) das Versprechen, professionell und unaufgeregt zu regieren. Da ist die Bilanz eher ernüchternd. Der Kanzler und seine Vertrauten Jens Spahn, Carsten Linnemann und Thorsten Frei verfügen über wenig Regierungserfahrung. Das Versagen des Kanzleramts bei der Stromsteuer, Merz’ erratisch wirkende außenpolitischen Schwenks und Spahns dröhnende Unfähigkeit beim Eklat um die gescheiterte Kandidatur von Frauke Brosius-Gersdorf für das Amt der Verfassungsrichterin waren trotzdem verblüffend.

Das mag Lehrgeld gewesen sein. Regieren ist ja auch ein Handwerk. Schwerer wiegt, dass ein zentraler Grund für Schwarz-Rot bröckelt – nämlich ein Schutzschirm gegen rechts zu sein. Der Fall Brosius-Gersdorf hat gezeigt, wie hilflos die Union auf Angriffe von rechts reagiert. Die AfD will die Union mit Kulturkampf-Kampagnen spalten. Bei Merz und Frei ist diese Gefahr noch gar nicht angekommen – von Gegenstrategien ganz zu schweigen. Die einzige Idee ist bislang das Modell Dobrindt, also der Versuch, die AfD mit harter Anti-Migrations-Politik auf ihrem eigenen Feld zu schlagen. Die SPD feiert sich gern als Bastion des Antifaschismus. Aber solche moralbetonten Selbstinszenierungen verdecken eher, dass die SPD kein Rezept gegen rechts hat.

Ein schneller Zerfall von Schwarz-Rot ist unwahrscheinlich. Die Alternativen sind zu abschreckend, das diszipliniert. In der alten Bundesrepublik war die Mitte Hort des Pragmatischen, Effektiven, Sicheren. Das ist vorbei. Die Mitte wackelt.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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51 Kommentare

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  • Die Behauptung man könne der AfD das Wasser nicht abgraben, indem man ihr die Kernthemen entreißt, ist Unsinn. Was nicht funktioniert ist die Themen öffentlichkeitswirksam in den Mittelpunkt zu stellen, viel anzukündigen und dann den vollmundigen Ankündigungen nicht gerecht werden zu können.

    Gegen diese Strategie wird i.d.R. argumentiert, indem man darauf verweist, dass die AfD viel zu radikal sei, um sie noch einfangen zu können. Das mag zwar an sich sein aber daraus ergibt sich nicht das die Wähler der AfD nicht mehr erreichbar sind. Der Großteil teilt schlicht eine Submenge der Anliegen der AfD, ist aber weder auf deren Methodik, noch die Partei an sich fixiert. Das erkennt man schon daran das die halbe Wählerschaft dieser Partei noch vor zwei Jahren für SPD, CDU, Linke & Co. gestimmt haben.

    Helfen würde es auch, wenn man von links aufhört immer weiter zu eskalieren, die PR Binse es gebe keine schlechte Form von Aufmerksamkeit gilt offenkundig nicht für linke Parteien & Aktivisten.

  • Was bedeutet eigentlich "unaufgeregt [zu] regieren"?



    Ist es mehr als eine Wortblase? Haben wir uns darunter etwa den freundlich-unaufgeregten Gedankenaustausch zwischen Rechten und Rechtsextremen im Parlament vorzustellen?



    Und auf der anderen Seite gibt es heute, auch immer wieder, das unaufgeregte Wegschauen der Polizei, etwa wenn Nazischläger anderen, die friedlich von Bautzen nach Berlin reisen wollen, auflauern, aus welchen Gründen auch immer. Und es handelt sich in diesem Fall um mit dem Zug reisende Mitbürger*innen, die in Bautzen für - ihre und unsere - Grundrechte demonstriert haben.

    Aber dieses quasi regierungsamtlich abgesegnete unaufgeregt-gleichgültige Wegschauen vieler folgt in Wahrheit infamen Gerüchten: Es komme ja leider immer wieder zu solchen gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Linken und Rechten... Und das habe es schon am Vorabend des Dritten Reichs auf unseren Straßen gegeben... Und deshalb müsse eben möglichst besonnen-unaufgeregt regiert und von uns allen re-a-giert werden, auch und gerade seitens der Polizei.



    Merke: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!

  • Was wären denn einfache Rezepte?



    Bedingungslose Grundsicherung? Unwahrscheinlich.



    Einfachere Asylverfahren? Noch unwahrscheinlicher.



    Mehr Bildung? Zu langfristig und Erfolg ist auch nicht garantiert.



    Abbruch der Ukraine-Unterstützung und Wiederaufnahme von Nordstream Erdgas? Würde die Mehrheit vor den Kopf stossen und auch nicht zu weniger afd Prozentpunkten führen.



    Es ist nicht einfach, wenn dauernd alles schlecht geredet wird, von wegen disfunktionaler Staat etc. So schlecht lebt es sich für die Mehrheit hier nicht, das wird manchmal von den täglichen Mängelmeldungen überlagert.

  • Meine Interpretation der Dinge ist, dass die CDU mit einem Versprechen "rechter" Politik die Bundestagswahl gewonnen hat - es waren ja die linken Parteien, die die Wahl verloren haben - aber bisher so gut wie nichts in dieser Richtung geliefert hat. Das gilt insbesondere auf dem Feld der Migrationspolitik, das meiner Meinung nach entscheidende war und ist. Zum Beispiel wollen sie das Staatsbürgerrecht der Ampel beibehalten.

    Klar aus Sicht des aktiven linken Spektrum ist Merz' Union natürlich ein übler rechter Haufen, der Deutschland in die Ära dunkelster faschistischer Tyrannei unter Helmut Kohl zurückführen will. Außerhalb dieser Blase sieht man das aber deutlich entspannter.

    • @Chris McZott:

      Vielen Dank für diese Klartext-"Interpretation", die zwar gegen Ende zu etwas übers Ziel hinausschießt, um dann aber doch in den "deutlich entspannter[en]", unaufgeregten Schlussakkord zu münden, wie er von der aktuellen Regierung angesagt worden ist.

  • Diese Politik, die wir jetzt haben, kommt halt raus wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt ! So lange die SPD (Linken) meinen man könne sich Wählerstimmen über Sozialausgaben kaufen dabei aber konsequent ignorieren das die Arbeitende Bevölkerung dies mit ihren Steuern bezahlen muss. Warum fehlen der SPD heute 30% der Wählerstimmen zu ihren einst besten Ergebnis ? Natürlich kann man jetzt sagen das die Wähler zu dumm sind um das große Ganze zu erkennen, trotzdem wählen die halt jetzt die Blender an den Politischen Rändern.

    • @Günter Witte:

      "So lange die SPD (Linken) meinen man könne sich Wählerstimmen über Sozialausgaben kaufen" Ein Bilderbuch Strohmann Argument. Niemand möchte sich Stimmen kaufen und dass es dazu noch Überlegungen gibt wir das finanziert werden soll wird auch beflissentlich verschwiegen.

      Ob die Wähler zu dumm sind sei dahin gestellt, dass sie aber bei Parteien wie der CDU und AFD für eine Politik stimmen, von der sie nicht ökonomisch profitieren werden kann man schon festhalten.

      Was da bedient lässt sich schon eher als kurzfristige Befriedigung von emotionalen Bedürfnissen und Vorurteilen bezeichnet werden.

      Das in Medien wie Welt und Bild dazu noch entsprechende Medienkampangen kaufen, die linke Positionen eher defamieren und mit Allgemeinplätzen abtun odee eiben vermeindlichen Kulturkampf beschwören unterstützt das Ganze noch.

    • @Günter Witte:

      Nur zwei kleine Fragen, wenn's erlaubt ist:



      Meinen Sie mit "SPD (Linken)" alle links vom Seeheimer Kreis?



      Und sind z.B. Gewerkschafter*innen (darunter auch in der CDU organisierte) und VdK-Mitglieder und... und... , die auf mehr "Sozialausgaben" pochen, nicht auch der "[hart] arbeitenden [und Steuern bezahlenden] Bevölkerung" zuzurechnen?

  • Seit die CDU regiert wird die AFD immer ruhiger. Läuft doch super! Das Rezept geht voll auf! das Rezept der Linken, Grüne und SPD hat ja genau das Gegenteil bewirkt. Die CDU macht es aktuell ganz richtig, läuft zwar nicht alles 100 % aber noch besser als vorher

    • @Marcelo:

      Das kann getrost als Irrtum bezeichnet werden, außer sie meinen es läuft für die AFD besser als zuvor.

      Wir haben CSU Politiker die Gerichtsurteile ignorieren oder großzügig umdeuten, weiter Schikanierungen, Politiker die eine von rechts losgetretende Schmierenkampagne gegen eine Anwärter auf das Amt einer Verfassungsrichterin unterstützen, mangelnde Solidarität mit queeren Menschen unter den Deckmantel politischer Neutralität, Klientel Politik für Reiche Behinderung bei drr Aufdeckung von Korruptionsskandalen etc.

      Weswegen sie zu den Schluss kommt das dies besser sei als unter der Ampel erschließt sich mir da nicht.

      Zumal ihr Kommentar sehr vage bleibt in Bezug darauf was jetzt besser laufen soll . Das können sie aber gerne nachholen.

      Aus einer demokratischen Perspektive ist eher zu konstatieren dass es noch schlechter läuft als vorher und das insbesondere das Verhalten der CDU die Demokratie in diesen Lande gefährdet

  • "Das Versprechen von Schwarz-Rot war, unaufgeregt zu regieren und ein Schutzschirm gegen die AfD zu sein. Bisher ist beides misslungen"

    Das Ganze hat was von dem Versuch mit einen löchrigen Regenschirm im Regenschauer trocken zu bleiben.

  • Es ist eine Binse, kann aber nicht oft genug wiederholt werden: Der Versuch, der AfD dadurch das Wasser abzugraben, dass man ihre Positionen übernimmt, ist zum Scheitern verurteilt.

    Da wird hier im Forum immer wieder eine dubiose unzufriedene Mehrheit beschworen, die angeblich - ja was eigentlich will? Geflüchtete abschieben, vermeintlich Arbeitsscheuen das Geld streichen, das Gerede von Klima, Gender und das restliche linke Gedöns endlich abräumen? Ist es das, was die AfD-Wähler zurück zur CDSU treiben wird? Damit wir am Ende in dem Land aufwachen, von dem AfD und Konsorten schon immer geträumt haben?

    • @Klabauta:

      Von wegen Binsenweisheit. In Dänemark sieht man das genaue Gegenteil. Während der Flüchtlingskrise 2015 erhielt die Dänische Volkspartei 21 Prozent bei den Parlamentswahlen. Nachdem konservative und sozialdemokratische Regierungen eine striktere Flüchtlingspolitik umsetzten, fiel das Wahlergebnis auf unter 3 Prozent.

      In Deutschland hat die linke Flüchtingspolitik von Merkel die AfD überhaupt erst in den Bundestag gebracht. Bei der Wahl 2013 noch unter 5 Prozent, vor Sommer 2015 in Umfragen bei 3 Prozent. Dann kam die Flüchtlingskrise, die Gauland als Geschenk bezeichnete. Bei der Wahl 2017 dann fast 13 Prozent.

      Und was "Geflüchtete abschieben" allgemein betrifft. Das sagt die Mehrheit eben nicht. Den meisten geht es um Ausreisepflichtige, Straftäter und islamistische Gefährder. In Umfragen bemängeln zum Beispiel 80 Prozent die fehlenden Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern.



      www.tagesschau.de/...andtrend-3406.html

      • @_Mephisto_:

        Hmm, ist es möglich, die dänischen Verhältnisse auf Deutschland zu übertragen, so dass die Politik der dänischen Sozialdemokraten als Erfolgsstory der Eindämmung des Rechtsextremismus verkauft werden kann? Ich bleibe skeptisch.



        Sicherlich ist es sinnvoll - so wie Sie es mit Blick auf die Abschiebedebatte auch tun - bei den Einstellungsmustern in der Bevölkerung einmal genauer hinzuschauen, was denn eigentlich konkret gefordert wird.



        Es geht eben NICHT um polarisierende Standpunkte oder gesellschaftliche Spaltung - das freilich ist das Geschäft von AfD & Co. - sondern um die Wahrnehmung der „Zwischentöne“, die in der Gesellschaft kursieren.



        Das in pragmatisches Regierungshandeln umzusetzen, wäre die Aufgabe von Schwarz-Rot. Vielleicht eine deutsche „Übersetzung“ des dänischen Modells?

        • @Abdurchdiemitte:

          Nach meinem Eindruck kommen Sie der Sache schon viel näher als @mephisto. DK mit D vergleichen zu wollen, führt eigentlich zwangsläufig in die Irre.

          - D hat mit etlichen Nachbarn (Landes-)Grenzen (und von daher viele Grenzübergänge), DK dagegen nur eine mit D.



          - Seit dem 19. und besonders 20.Jh. hat (auch) DK sehr schlechte Erfahrungen mit dem Nachbarn D gemacht. Es kommt nicht von ungefähr, dass in vielen dänischen Vorgärten der Dannebro (Fahne) im Wind flattert.



          - Während in den 60ern (wie ich mich erinnere) noch viele Autos abgedunkelte Scheiben hatten, um an der Kfz-Steuer zu sparen (!), ist heute Kopenhagen immer wieder europäischer Spitzenreiter in Lebensqualität, usw., usw. Das heißt, der dänische Sozialstaat ist nicht entfernt mit dem deutschen zu vergleichen.

          Demzufolge sind die dänischen Rechtspopulisten, selbst die extremen unter ihnen, nicht mit den Dumpfbacken der 'völkischen' AfD vergleichbar, weder im Blick auf die historisch bedingte Ideologie noch in der 'Wirkmächtigkeit' und schon gar nicht im Blick auf tiefsitzende rassistische Vorbehalte und Vorurteile gegen Ausländergruppen.

        • @Abdurchdiemitte:

          Da wäre eher die Frage ob sich das dänische Modell überhaupt umsetzen ließe und inwiefern dies überhaupt erstrebenswert wäre ?

          Zudem was versteht "die Bevölkerung" unter straffällig ? meinen sie damit wirklich "nur" Menschen die z.B schwere Straftaten begangen haben, fällt z.B einfacher Diebstahl im Laden damit rein...

          Ist die Formulierung der Straffälligkeit letzlich nur ein Möglichkeit die eigene Vorurteile in einer sozial akzeptablen Form nach außen zu kommunizieren oder vor sich selbst zu rechtfertigen nach den Motto "Ich bin zwar kein Rassist aber..." etc.

          Wo bleibt die unaufgeregte Auseiandersetzung mit der Kriminalstatistik ? Woraus ersichtlich wird dass dies Thema mit "Ausländerkriminalität" eben nicht so gravierend ist wie es immer beschworen wird... Damit verbunden was sind die Ursachen, was hilft dagegen ? Statt Abschiebungen fordern und Ängste schüren.

          "Das in pragmatisches Regierungshandeln umzusetzen, wäre die Aufgabe von Schwarz-Rot."



          Dafür wäre aber erstmal nötig sich rhetorisch zu entwaffnen... Wörter wie "Gastrecht ( was es nicht gibt), Anti-Abschiebeindustrie, kleinen Paschas etc" sind keine Begriffe die demokratische Politiker*innen benutzen sollten.

      • @_Mephisto_:

        Dass in der Umfrage 2/3 der Befragten die Zuwanderung für eher nachteilhaft für Deutschland halten (und das im Angesicht der demografischen Realität) sagt doch viel aus.



        Ich weiß nicht, wie die Umfragen dazu heute stehen, aber wenn so viele Menschen per se jede zugewanderte Person für ein wie auch immer geartetes Defizit halten, ist die Begrenzung auf "Ausreisepflichtige, Straftäter und islamistische Gefährder" eine sehr wackelige.

        Und Dänemark ist doch nicht das Gegenteil sondern eher ein Beispiel dafür. Bei der Europawahl 2024 kamen rechtspopulistische Parteien in Dänemark auf 13,8 % und in Deutschland auf 15,9%. Nachdem man jahrelang deren Politik gemacht hat und Staat und Öffentlichkeit weiter nach rechts gerückt sind.

        www.tagesschau.de/...daenemark-100.html

        www.europawahl-bw....ulismus-eu#c112746

        • @drum:

          "Dass in der Umfrage 2/3 der Befragten die Zuwanderung für eher nachteilhaft für Deutschland halten (und das im Angesicht der demografischen Realität) sagt doch viel aus."

          Inwieweit hilft DIESE Migrationspolitik?

        • @drum:

          Ich habe mich auf die Entwicklung der Dänischen Volkspartei bezogen, die 2014 noch stärkste Partei wurde. Innerhalb von 10 Jahren hat sie bei Europa-und Parlamentswahlen 20 Prozentpunkte verloren, weil die Konservativen und Sozialdemokraten reagiert haben.

          In Deutschland ist laut Umfragen eine rechtsextreme Partei stärkste Kraft und in Dänemark sind es halt die Sozialdemokraten. Mehr Beweise brauche ich wohl nicht erbringen.

          Zu den zwei Dritteln, die Zuwanderung als nachteilig sehen: Einfach mal zwei Sätze darüber lesen, warum dies der Fall sein könnte, zumindest in Bezug auf Flüchtlinge. Fast 80 Prozent halten deren Integration für nicht gelungen. Gemeint ist damit nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern eine Anpassung an unsere gesellschaftlichen Werte wie Gleichberechtigung von Frauen, Queeren und Juden oder die Trennung von Religion und Staat.

    • @Klabauta:

      Ich denke, es war Herr Chrupalla, der sinngemäß gesagt hat:



      - Die AfD muss nicht um jeden Preis mitregieren, solange die Regierung unsere Ideen umsetzt. Denn dann erreichen wir unsere Ziele ja auch. Und allein darauf kommt es an. -



      Gesagt und es wurde getan, mit Dank an die Christenunion.



      Die Brandmauer ist uninteressant, man kann ja drüber springen.

      • @Achsachbloß:

        Die Brandmauer muss nicht übersprungen werden, da sie im Bewusstsein einer breiten Bevölkerungsmehrheit überhaupt nicht existiert.



        Sie ist ein politisches Konstrukt, gedacht als Instrument, eine „gesichert rechtsextremistische“ AfD vom demokratischen Spektrum zu unterscheiden und auszuschließen.



        Das kann jedoch nicht funktionieren, solange die politische Meinungs- und Willensbildung in weiten Teilen der Bevölkerung sich entlang deren tatsächlichen ökonomischen und sozialen Lebenslagen vollzieht - ob die AfD nun eine rechtsextremistische oder ganz „normale“ Partei ist, es ist den Leuten schlicht latte, solange sie nur ihren lebensweltlichen „Nerv“ trifft. Dafür müssen sie auch keine Nazis mit geschlossenem Weltbild sein und die AfD kann lügen - sprich ihre Narrative verbreiten -, dass sich die Balken biegen - entsprechend mediale Schützenhilfe, v.a. in den (a)sozialen Netzwerken, hat sie ja inzwischen, so dass die Leute überhaupt nicht mehr wissen, wo ihnen eigentlich der Kopf steht.



        Und alle anderen können nur noch hinterherhecheln, den Takt gibt längst die AfD vor.



        Das hatte schon Tucholsky in seinen politischen Zustandsbeschreibungen zum Ende der Weimarer Republik konstatiert.

      • @Achsachbloß:

        Bei der Höhe dieser Mauer ist eher die Frage, ob überhaupt gesprungen werden muss.

  • Bei der BTW 2025 kamen 2 Mio AfD-Stimmen von den Nichtwählern von 2021.



    Da würde ich auf keine Herüberholbarkeit zu den demokratischen Parteien setzen.

    Ein F J Strauss hätte da von der Illusion des Schneebälle- Röstens gesprochen.

  • Auch Dobrindt wird es den deutschen Fremdenfeinden nicht recht machen, Recht und Gesetz interessieren die nicht . Selbst in Talkshows hab ich erlebt, dass Berufung auf Recht u Gesetz als langweilig ( immer dasselbe) abgetan wurde). Neid auf Unterstützung der Flüchtlinge ( warum tun die Politiker nicht mehr für uns) , selektive Wahrnehmung von schlechtem Benehmen u Straftaten ( was? Deutsche Männer vergewaltigen auch u töten ihre Frauen?) vergiften die Gehirne. Bei schlecht Deutsch redenden Ärzt:innen u Pfleger:innen wird eher über die sprachliche Verständigung gemeckert, statt sich über den Erhalt der Gesundheitsversorgung zu freuen. Unsere Bevölkerung bzw 20-30% der Biodeutschen) sind fremdenfeindlich und missgünstig, protofaschistisch u borniert).



    Kleiner Hinweis: arabische u türkische Menschen habe Achtung vor dem Alter, wertschätzen Pflegearbeit und sind als erstes da, wenn jemand stürzt oder fällt. Nur junge Männer verhalten sich wie Halbstarke, sind laut u frech, wenn sie in Gruppen auftreten. Es gibt aber auch Frauen, deren einzige „ Frechheit“ das Kopftuch ist , die so streng muslimisch sind wie unsere strenge Katholiken, die die Reform des 218 verhindern.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Mit 20-30 Prozent biodeutscher Fremdenfeinde sind die AfD-Wähler gemeint? Da werden Sie sich aber über die Studie vom DeZIM wundern, wonach sich 20 Prozent der Wähler mit Migrationshintergrund die Wahl der AfD vorstellen können.

      Zum "Neid auf Unterstützung der Flüchtlinge". Da finde ich keine Umfragen bezüglich anerkannter Flüchtlinge. Ich kann aber ein Gefühl von Ungerechtigkeit verstehen, wenn Ausreisepflichtige, vor allem mindestens 7000 Straftäter, freie Unterkünfte und Sozialleistungen erhalten können und Abschiebungen nicht funktionieren.

      Auch bei schlecht Deutsch sprechenden Ärzten kann ich den Unmut verstehen. Patienten erwarten, dass die Schilderung von Beschwerden genau verstanden wird und zu korrekter Diagnose, Medikamentenverschreibung oder Operation führt. Angehörige von Pflegebedürftigen möchten ebenfalls, dass das Pflegepersonal gut deutsch spricht, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Oder soll die Kommunikation per Übersetzungs-App erfolgen?

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      "arabische u türkische Menschen habe Achtung vor dem Alter, wertschätzen Pflegearbeit"

      Da greifen Sie tief in die Klischeekiste.

      Dann lesen Sie mal nach, wer in den Rettungsstellen von Krankenhäusern so randaliert oder die eintreffende Feuerwehr attackiert.

      Auch türkische und arabische Menschen sind einfach Menschen.

      Gibt Nette, gibt weniger Nette.

      Und manche machen sogar Mist.

      Als Projektionen eignen sich die wenigsten.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      Recht und Gesetz interessiert Dobrindt ebensowenig. Auch Spahn hat so seine Probleme. Was vielen Menschen in unserer Gesellschaft fehlt, das ist Empathie gegenüber anderen, insbesondere Zugewanderten. Solange jedoch csdU und auch die sPD glauben, dass sie mit Nachahmen den Run der Rechten stoppen können, ignorieren sie vollkommen jede Erfahrung mit solcher Taktik. JedeR halbwegs gut orientierte Mensch weiß, daass die Wähler*innen immer das Original wählen und eben nicht die Kopie. Wieso verstehen die Protagonisten in den Parteien das nicht? Oder überschätzen sie sich selbst als die einzig Schlauen?

  • Das Denken von Merz und der CDU und das Handeln der SPD widersprechen sich, so wird das mit der Koalition nichts. Am Ende wird der Wähler für den Dauerdisput von CDU und SPD beide abstrafen. Die AfD, jetzt gemäß Umfragen zur stärksten Partei der Wähler geworden, scheint wohl immer noch nicht schlimm genug zu sein.



    Arbeitet endlich im Sinne der Mehrheit, bevor die Mehrheit blau/braun wird.

    • @Hans Dampf:

      Was möchte denn die Mehrheit?



      Ausländer raus?



      Und dann funktioniert auf einmal die Infrastruktur, Wirtschaft, Gesundheitssystem, Schulen etc. wieder?



      Oder lässt die "Mehrheit" sich vielleicht einfach von den Rechten mit einfachen Antworten blenden?



      In den USA kann man gerade beobachten was rechte Politik bewirkt und bei der Mehrheit wird dadurch nichts besser eher schlechter.

      • @RonSlater:

        Insgesamt haben Sie das Problem gut erkannt. In einem Punkt haben Sie sich allerdings missverständlich ausgedrückt: die rechtsextreme AfD hat keine einzige Antwort sondern verbreitet ausschließlich Hass und Hetze.

  • Rot-Schwarze Bundesregierung braucht keine Rezepte nach Goodwill Gutsherrenart, sondern Haltung gegenüber Rechtsaußen, Rezepte braucht der bundessdeutsche Journalismus hierzulande, Bunderegierung an Content zu erinnern, was Haltung aus freien Stücken ohne Schlange K Blick auf Rechts gegenüber Rechts inhaltlich untermauert, in Deutschland grundgesetzlichem Gebot der Gewaltenteilung endlich nachzukommen, wie es Deutscher Richterbund am Tag der Stolperdraht Wahl Friedrich Merz zum Bundeskanzler 6. Mai forderte, das extern politische Weisungsrecht von Ministern in Bund. Ländern gegenüber Staatsanwaltschaften, Verfassungsschutzämtern, Generalbundesanwalt, BKA, BaFin, BND, MAD, Finanzämtern, gemäß Gerichtsverfassungsgetz 1895 § 147, abzuschaffen, wenn nicht, zumindest auf dem Weg dahin Transparenz durch Einführung einer Protokollpflicht herzustellen, wenn, wann durch wen Weisung erteilt wurde als Voraussetzung, diese unter parlamentarische Kontrolle im Bund, Ländern stellen zu können. Gleichzeitig 1977 mitten im bleiern deutschen Herbst abgeschafft richterliche Voruntersuchungen, gemäß Strafprozessordnung, wieder als Mindestmaß Regulativ zum politischen Weisungsrecht einzuführen

  • Dieser Kommentar fasst das allgemeine Unbehagen in Worte, das die deutsche Gesellschaft seit Beginn von Corona prägt. Seit also jetzt seit mehr als fünf Jahren ist dieses Land im Krisenmodus.

    Gesellschaftliche Krisen sind in Deutschland traditionell schlecht für die Demokratie, und die aktuelle Bundesregierung mit Kanzler Merz ist außer Stande, die demokratischen Instititutionen inhaltlich zu verteidigen.

    Die Hoffnung bleibt das starke Engagement der bundesdeutschen und demokratischen Zivilgesellschaft.

  • Jetzt ist die AfD auch noch stärkste Partei.

    • @Filou:

      Wundert mich nicht. Wir werden (leider) dieses Jahr noch die 30% erleben. Kein Wunder bei der schlechten Politik der Koalition und all der Wahllügen.

      • @Hans Dampf:

        Die AfD ist auch unter der Ampel konstant gestiegen. Wenn dann haben wir hier eher Kontinuität einer Fehlerkultur.

  • Zu glauben, dass eine rechte Partei einer rechtsextremen Partei tatsächlich das Wasser abgräbt, ist für meine Begriffe eher naiv.



    Ihre Wirtschaftspolitik begünstigt ebenso das Klientel Vermögender, die Schwächsten werden zu Buhmännern und Frauen gemacht und beide zählen auf Rüstung.



    Einen Rechtsruck gibt es nicht, weil alle zu Nazis werden, sondern weil der Sozialstaat immer mehr den Bach runter geht.



    Das sollte man aus der Wirtschaftskrise vor dem 3. Reich gelernt haben.



    Damals brachte die Rüstung einen verblendenden Aufschwung.



    Was sollte bei denselben Vorzeichen heute anders laufen?



    Milliarden für die Waffenlobby und einstellen der Bürger auf Kriegstüchtigkeit.



    Normal in Krisen des Kapitalismus.



    Wäre schön, wir hätten etwas daraus gelernt!

    • @Mark Menke:

      Sie wissen ganz genau, dass die gegenwärtigen Investitionen zur Wiederherstellung unserer Verteidungsfähigkeit ausschließlich dem russischen Angriffskrieg geschuldet sind.

      Ihre Bemühungen eine Parallele zum 3. Reich zu ziehen entbehren daher jeglicher Grundlage.

      Und Schlussendlich: es ist nicht der CDU anzukreiden, dass die AfD Zustimmungswerte von 20 Prozent plus x verzeichnen kann. Diese Entwicklung hat unter der Ampel ihren Lauf genommen, davor kam die AfD nur auf ca. 10 Prozent.

      • @Tom Tailor:

        Das die AfD unter der Ampel stärker geworden ist kann man auch der CDU/CSU ankreiden.



        Die haben komischerweise nicht mal von der Ampelschwäche profitiert die Wähler gingen gleich zur AfD.



        Außerdem hatte das ganze Konservative bis Rechte Lager nichts besseres zu tun als hauptsächlich Unwahrheiten von sich zugeben als sachlich zubleiben.

      • @Tom Tailor:

        "Diese Entwicklung hat unter der Ampel ihren Lauf genommen, davor kam die AfD nur auf ca. 10 Prozent."



        Dass die AfD nach Umfragen derzeit stärkste Kraft ist, wollen Sie jetzt - nach hundert Tagen schwarzrot - nicht ernsthaft der Ampel anhängen, oder?



        Dieses Anhängen an alten Feindbildern nützt nur einem: der rechten Front.

    • @Mark Menke:

      Ist das nicht alles etwas zu kurz oder "unterkomplex" gedacht?



      1) Man kann meines Erachtens eine hist. Situation nicht auf eine heutige 1:1 übertragen werden.



      2) Z.B. die Rüstung: Während in Nazideutschland die Rüstungsindustrie (und damit tatsächlich die Kriegsvorbereitung) das Mittel gegen die Wirtschaftskrise war, ist Rüstung heute lediglich ein Versuch, die BW wieder einsatztauglich zu machen. Die Branche wird kaum etwa zur wirtschaftlichen Gesundung beitragen, was auch bislang niemand ernsthaft behauptet.



      3) Wenn der "Sozialstaat immer mehr den Bach runtergeht", sollte das doch eigentlich für alle Betroffenen (und das ist auf Zukunft gesehen die Mehrheit der Bevölkerung) Grund sein, den Versprechungen aller linksdrehenden Parteien zu folgen. Sie behaupten doch, eine Lösung zu haben. Warum passiert das Gegenteil?



      4) Schauen Sie sich mal die Wahlergebnisse der rechtsextreme AfD seit der BT-Wahl 20213 an. Sie hat immer dann Zulauf, wenn die demokratischen Parteien sich verzetteln oder keine Lösungen für aktuelle Probleme anbieten. Innerhalb der 3 Jahre Ampel (!) verdoppelte sich der Stimmenanteil der AfD. Dass sie jetzt weiter an Zuspruch zu gewinnen scheint, liegt woran?

    • @Mark Menke:

      Einen Rechtsruck gibt es nicht, weil alle plötzlich zu Nazis werden. Das stimmt vermutlich.



      Es gibt ihn aber auch nicht, weil der Sozialstaat den Bach runter geht.



      Es gibt ihn, weil eine ständig wachsende Anzahl von Mitbürgern eine ständig wachsende Unzufriedenheit zeigt mit einer Politik, die trotzdem ständig immer linker wird.



      Linke Parteien insgesamt wurden bei den letzten Wahlen regelrecht abgewatscht.



      Und obwohl sich anhand dessen erkennen lässt, dass die meisten Mitbürger sich eine Politik wünschen, die nicht ständig noch extremer nach links tendiert, lautet die Antwort aus der Politik immer noch: "wir müssen noch viel linker werden".



      Angesichts solcher Entwicklungen muss man sich dann auch nicht wundern, dass einer ständig wachsenden Gruppe die unliebsamen Konsequenzen des Wählens radikal rechter Positionen zunehmend gleichgültig wird.



      Vielleicht macht man ja auch einfach mal das, was sich offensichtlich eine große Mehrheit der Mitbürger wünscht?



      Ich meine - natürlich nur, wenn man von denen gewählt werden will.

      • @DenkeDran:

        "Unzufriedenheit zeigt mit einer Politik, die trotzdem ständig immer linker wird."



        Wann wurde die Politik das letzte Mal 'ständig linker'? Ist Dobrindt jetzt Kommunist, oder wie?

      • @DenkeDran:

        Das linke Parteien bei der letzten Wahl abgewatscht wurden, stimmt ja nu' nich', siehe Ergebnis der Linken. Was mich aber mehr interessiert, sind Beispiele für Ihre Behauptung, dass die Politik immer linker wird. Das kann ich in den letzten zwanzig Jahren nicht wirklich erkennen...

      • @DenkeDran:

        "Es gibt ihn aber auch nicht, weil der Sozialstaat den Bach runter geht." Vielleicht nicht genau so, aber …

        …die Studienlage in den Sozialwissenschaften ist eindeutig: bei einem fortschreitendes Auseinanderklaffen der Einkommensunterschiede kann man die Uhr dananch stellen, bis rechte Tendenzen Eingang in die jeweiligen Palamente finden.

      • @DenkeDran:

        Das ist ja das Merkwürdige, die Mehrheit wählt rechts und somit gegen ihre eigenen Interessen. Vermutlich haben die meisten AfD-Wähler das AfD-Programm nicht vollständig gelesen... Von AfD-Politik profitiert nur die Oberschicht, der große Rest gehört zu den Verlierern.

      • @DenkeDran:

        "n eine ständig wachsende Unzufriedenheit zeigt mit einer Politik, die trotzdem ständig immer linker wird."

        Nennen Sie mal ein paar Beispiele für linke Politik in diesem Land, und das unter Vermeidung des Schnappatmungs-Themas des rechten Randes, Ausländer. Da bin ich jetzt mal richtig gespannt.

    • @Mark Menke:

      "Zu glauben, dass eine rechte Partei einer rechtsextremen Partei tatsächlich das Wasser abgräbt, ist für meine Begriffe eher naiv."

      Wer sollte das denn sonst tun?



      Es geht doch darum, die ehemaligen Unionswähler zurückzuholen, die jetzt die AFD wählen, weil der Linksruck der CDU unter Merkel sie politisch heimatlos gemacht hat.



      Das ist eine der Aufgaben der Union.

      Das ist natürlich nicht alles, aber eine Stellschraube, an der die Union drehen muss. Dass sie dabei keine Unterstützung oder Applaus der taz-Leserschaft bekommt, ist nicht nur in Ordnung, sondern muss sogar ausdrücklich so sein.

      • @Katharina Reichenhall:

        So weit so nachvollziehbar, vom Gedanken her.



        Es sieht für mich aber eher so aus, dass Menschen hauptsächlich eher Protest wählen, weil



        a) es Ihnen schlechter geht (hauptsächlich begründet durch die Inflation, die man keiner der Regierungen anlasten kann)



        b) die Desinformationsblasen auf Social Media keineswegs kleiner werden

      • @Katharina Reichenhall:

        Und was ist mit den 720000 SPD Wählern die zur AFD bei den letzten Bundestagswahlen gewandert sind? Und 100.000 Grünenwählern sind auch zur AFD gewandert.



        Alle demokratischen Parteien müssen darum kämpfen diese Menschen zurückzuholen anstatt zu behaupten das wären alles Nazis.

      • @Katharina Reichenhall:

        www.wahlrecht.de/umfragen/

        Die Umfragen gehen seit Jahren nur in eine Richtung. Es gibt überhaupt gar keinen Hinweis, dass die CxU mit der Taktik, AFD-Politik umzusetzen Erfolg haben könnte und wahrscheinlich auch nur eine einzige Wählerin zurückholen würde. Was ja auch nur allzu verständlich ist: Regieren ist ja kein Selbstzweck; wenn die Inhalte umgesetzt werden, die ich gewählt habe, habe ich doch keinen Grund mein Wahlverhalten zu ändern. AFD-Wähler sind in der komfortablen Situation, dass sie die einzigen sind, die auf die Einlösung der Wahlversprechen der Partei ihrer Wahl realistischerweise hoffen können.

      • @Katharina Reichenhall:

        "[...]die ehemaligen Unionswähler zurückzuholen, die jetzt die AFD wählen, weil der Linksruck der CDU[...]"

        Es gibt - außer in der Phantasie des rechten Randes - keinen Linksruck der CDU. Was die CDU unter Merkel getan hat, ist etwas völlig anderes: Das erste Mal in der Geschichte der Partei wurden Rechtsradikale nicht geduldet. Zumindest dann nicht, wenn diese ihre Ansichten öffentlich äußerten.



        Der Fall Hohmann ist das prominenteste Beispiel dieser Politik.



        Und DAS ist es, was die Neubraunen so wütend macht.

        Achja: Die Wähler der AfD, zumindest jene, die Demokraten sind, holt die Union dadurch zurück, dass Probleme gelöst werden. Das Nachplappern von rechten Parolen und Abkupfern rechtspopulistischer bzw.



        -extremer Politik wird zu genau denselben Ergebnissen führen, wie in anderen Ländern: Die Konservativen verlieren mehr und mehr Stimmen, der rechte Rand wird stärker und stärker