25. Juni - 1. Juli 2014: Sarajevo spezial (1914-2014)

Reiseleitung: Erich Rathfelder in Kooperation mit Amela Maldosevic

Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914. Bild: Archiv

Mit Besuch von aktuellen Veranstaltungen zum Jahrestag und einem Ausflug in die bosnischen Berge

Wir möchten Sie einladen, die Stadt vom 25. Juni  bis zum 1. Juli 2014 im Rahmen einer taz-Reise spezial zu besuchen. Unser Team vor Ort, der taz-Korrespondent Erich Rathfelder und die Kunsthistorikerin Amela Maldosevic, werden ein Rahmenprogramm mit örtlichen Historikern und Intellektuellen aller Seiten organisieren. Darüber hinaus werden sie Zugang zu einigen der wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen ermöglichen. Das Programm wird aber auch Raum zur Verfolgung individueller Interessen geben, ist mehr als Gerüst und nicht als Zwangsjacke zu verstehen.

PROGRAMM

PREISE UND LEISTUNGEN

LITERATUR ZUM EINLESEN

 

PREIS: 790 € (DZ/3 HP u. 3 ÜF /ohne Anreise)

VERANSTALTER: StattReisen Berlin, Tel: 0551-38932596 (Home-office Studienreisen) studienreisen@stattreisenberlin.de 

Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.

 

Die "taz-Reise in die Zivil- gesellschaft" nach Bosnien und Herzegowina, inkl. Sarajevo, finden Sie HIER

Das Attentat auf den habsburgischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie am 28. Juni 1914 in Sarajevo war der Auslöser für den Ersten Weltkrieg. 2014 jährt es sich zum 100. Mal. In allen Ländern Europas und in vielen Ländern der Welt wird in diesem Jahr an das Attentat und seine Folgen erinnert werden.

ist Erich Rathfelder, taz-Korrespondent auf dem Balkan seit 1991; lebt in Sarajevo 

Jetzt schon sind Streitpunkte auszumachen: Wie wird das Attentat interpretiert? Waren die Attentäter Freiheitskämpfer oder Terroristen? War es ein antiimperialistischer Akt oder symbolisiert es den Siegeszug des Nationalismus mit all seinen Folgen? Das Attentat erinnert auf jeden Fall an die Zerstörung der ältesten multinationalen Staaten Europas, des Habsburgerreichs, der k.u.k.-Monarchie Österreich-Ungarn also, und des türkisch dominierten Osmanischen Reichs.

Kaum ein Ereignis in Europa wird unter so verschiedenen Gesichtspunkten bewertet wie dieses Attentat und seine Folgen – damals wie heute. Auf dieser Reise wollen wir versuchen, uns diesen Fragen von verschiedenen Seiten aus anzunähern: durch Gespräche mit Historikern und Wissenschaftlern, die unterschiedliche Standpunkte vertreten. Auf geführten Rundgängen durch Sarajevo. Und bei Besuchen der verschiedenen Veranstaltungen, die rund um das historische Datum in der Stadt stattfinden (und deren Termine noch längst nicht alle feststehen – und in unserem Programm darum nach und nach ergänzt werden).

Der alte Markt in Sarajevo - in der Nähe geschah 1914 das Attentat Bild: Archiv

Während in anderen Teilen Europas das Attentat als eine folgenschwere Episode der Geschichte betrachtet wird, bedeutet es im Sarajevo von heute eine noch lebendige Geschichte. Die Folgen des Attentats sind bis jetzt in der Stadt spürbar. Handelten die serbischen Belagerer der Stadt 1992-95 nicht im Geiste des (bosnisch-serbischen) Attentäters Gavrilo Princip?

Während heute, nach den Jugoslawien-Kriegen, die Einen das Attentat als terroristischen Akt des serbischen Nationalismus interpretieren, wird es in Serbien und in der serbischen Teilrepublik in Bosnien und Herzegowina nach wie vor als ein Akt des Freiheitskampfs der Serben gegen das Habsburgerreich eingeordnet. So werden Sie bei einem Ausflug ins (serbische) Ost-Sarajevo eine entsprechende Gedenkkultur erleben können. Die Diskussion über das Attentat hat sich heute zu einer erneuten politischen Auseinandersetzung zwischen den Volksgruppen im ehemaligen Jugoslawien ausgeweitet.

Doch auch internationale Historiker werden zu diesem Datum in der Stadt sein und von wissenschaftlicher Seite aus das Attentat betrachten. Es werden einige Symposien und Veranstaltungen abgehalten. Die genauen Termine dafür sind allerdings bislang noch unklar.

Am Ende der Reise werden Sie bei einem Ausflug in die bosnischen Berge Gelegenheit haben, die Eindrücke von den unterschiedlichen Gedenkkulturen mit ihren jeweiligen Interpretationen und Ansätzen in gemeinsamen Gesprächen zu „verdauen“. Wir fahren in das Dorf Ledice (1100 m hoch) mit Blick auf das Bergmassiv Treskavica, machen eine kleine Wanderung und diskutieren bei und nach dem Essen in einem Dorf-Restaurant.