250 Festnahmen in der Türkei angeordnet: Verdächtige nutzten Messengerdienst

Die türkische Justiz hat 35 Mitarbeiter der Istanbuler Stadtverwaltung festgenommen. Sie sollen den Messengerdienst ByLock benutzt haben.

Türkische Soldaten stehen am Abend des Putsches mit Waffen am Taksim-Platz

Im Juli 2016 versuchten Teile des türkischen Militärs, die türkische Regierung zu stürzen, hier am 16. Juli auf dem Taksim-Platz in Istanbul Foto: dpa

ISTANBUL dpa | Im Zusammenhang mit dem Putschversuch vor mehr als einem Jahr haben die türkischen Behörden die Festnahme von mehr als 250 Verdächtigen angeordnet. Es handele sich dabei unter anderem um ehemalige Mitarbeiter des Bildungsministeriums in der Hauptstadt Ankara und um Verwaltungsmitarbeiter in Istanbul, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. In der Metropole habe die Polizei bereits 35 Menschen in Gewahrsam genommen.

Die türkische Führung macht die Gülen-Bewegung um den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich.

Allen nun zur Fahndung ausgeschriebenen Verdächtigen wird laut Anadolu vorgeworfen Verbindungen zur Gülen Bewegung zu haben und den Messenger-Dienst ByLock benutzt zu haben. Über diesen Dienst sollen Gülen-Anhänger unter anderem zur Vorbereitung des Putschversuchs kommuniziert haben.

Nach neuesten offiziellen Angaben sitzen im Zusammenhang mit dem Putschversuch etwa 54.400 Menschen in Untersuchungshaft. Mehr als 100.000 wurden aus dem Staatsdienst entlassen oder suspendiert. Die Türkei befindet sich seit mehr als einem Jahr im Ausnahmezustand, in dem Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan per Notstandsdekret regieren kann.

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