29. August - 7. September 2014 (Reise fällt leider aus): Budapest – Wien

Reiseleitung: Ralf Leonhard in Kooperation mit Gabriella Valaczkay

Wien, im Park von Schloss Schönbrunn Bild: Ralf Leonhard

Budapest - Pécs /Villany (ungarische Weinstraße) - Wien

Auf unserer Reise zu den zwei Metropolen der habsburgischen Doppelmonarchie besuchen wir auch die ehemalige Kulturhauptstadt Pécs an der romantischen ungarischen Weinstraße.  

PROGRAMM

PREISE UND LEISTUNGEN

LITERATUR ZUM EINLESEN

 

PREIS: 1.390 Euro (DZ/HP/ ohne Anreise)

VERANSTALTER: StattReisen Berlin, Berlin, Tel: 0551-38932596 (Home-office Studienreisen)

studienreisen@stattreisenberlin.de

Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.

Wien und Budapest, die Metropolen der habsburgischen Doppelmonarchie, haben viel gemeinsam und sind doch sehr verschieden.

Ralf Leonhard, taz-Korrespondent für Österreich und Ungarn

Gabriella Valaczkay, freie Jounalistin, bis 2012 bei der Tageszeitung Népszabadság

Die Gründerzeit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat in Budapest viel radikalere architektonische Spuren hinterlassen als in Wien, wo mit der Schleifung der Stadtmauer 1857 ein zentraler freier Raum für die Repräsentationsgebäude der heutigen Ringstraße gewonnen wurde. In Budapest mussten halbe Stadtviertel abgerissen werden, damit die neuen Prachtstraßen Platz fanden. 

Es sind aber weniger die in jedem Touristenführer hinreichend beschriebenen repräsentativen Gebäude, die uns interessieren, sondern die weniger bekannten Viertel der Millionenstädte.

Der Karl-Marx-Hof in Österreichs Hauptstadt Wien. Bild: Archiv

Aufgebaut wurde diese prunkvolle Stadt ganz wesentlich von böhmischen Wanderarbeitern, die unter verheerenden sozialen Bedingungen lebten und ein neues Subproletariat bildeten. Ein Streifzug durch das tschechische Wien zeigt, welche nachhaltigen Spuren die  „Ziegelböhmen“ hinterlassen haben.    

Im sozialdemokratisch regierten „Roten Wien“ der 1920er Jahre wurde mit Sozialbauten und öffentlichen Bibliotheken, mit Arbeitersportvereinen und Volkshochschulen eine proletarische Kultur geschaffen, die in scharfem Gegensatz zum katholisch-konservativen Weltbild der Bundesregierung stand.

Die Donau in Budapest Bild: Archiv

Beispielshaft ist der Karl-Marx-Hof am Rande des Großbürgerbezirks  Döbling, der mit allen Funktionen ausgestattet wurde, die für Familien mit geringem Einkommen den Lebensstandard verbesserten: Waschküche, Spielplatz, Kinderkrippe, Bibliothek. Der Bürgerkrieg 1934 beendete den ideologischen Konkurrenzkampf zugunsten der Austrofaschisten, die das Land wenige Jahre später an Hitlers Deutsches Reich auslieferten.         

Die Zeit des Austrofaschismus, Österreichs Rolle im Dritten Reich aber auch rechtsextreme Bewegungen und Tendenzen heute sind Gegenstand von Forschung und Aufarbeitung im Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, wo ein ausführliches Gespräch geplant  ist. Auf dem Programm steht aber auch eine Exkursion in das Wien der Zukunft und ein Besuch beim Heurigen. Zu den Abendessen werden jeweils interessante Gesprächspartner eingeladen. 

Die ehemalige Kulturhauptstadt Pécs an der romantischen ungarischen Weinstraße. Bild: Archiv

Auch in Budapest begleiten uns deutschsprachige Gäste. Bei Begegnungen mit dem alternativen Tilós Radio und der Oppositionsbewegung „Eine Million Stimmen für die Pressefreiheit“ werden wir mit den Problemen konfrontiert, denen die Zivilgesellschaft seit dem fulminanten Wahlsieg der rechtsnationalistischen Fidesz unter Premier Viktor Orbán ausgesetzt ist.        

Zwischen Budapest und Wien besuchen wir die ehemalige Kulturhauptstadt Pécs an der romantischen ungarischen Weinstraße. Ein Abendessen mit Weinprobe gehört natürlich dazu.