29. Juli - 16. August 2014 (Reise fällt leider aus): Peru

Reiseleiterin Ulrike Fokken

Machu Picchu, die sagenhafte Anlage der Inkas hoch in den Anden

Lima - Ayacucho - Titicaca-See - Cusco - Machu Picchu

Die Rundreise beginnt und endet in Lima: der modernen Metropole mit den typischen Megacity-Problemen, doch vermischt mit einer charmanten barocken Kolonialkultur.

PROGRAMM

PREISE UND LEISTUNGEN

LITERATUR ZUM EINLESEN

 

Preis:  3.170 (DZ/14xHP, 3x VP/ohne Flug), Individuelle Flüge ab 1.200 €

Veranstalter: Eine Welt Reisen, Berlin, Tel 030-2504 4578,  info@eineweltreisen.org

www.eineweltreisen.org

Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.

In der Hochebene von Ayacucho besuchen wir soziale Projekte, die sich mit den Nachwirkungen der Terrorgruppe „Leuchtender Pfad“ (sendero luminoso), die hier vor 20 Jahren wütete, auseinandersetzen.

Ulrike Fokken, taz-Redakteurin

Von der alten Hochkultur der Inka zeugen das sagenumwobene Machu Picchu im Nebelwald und Cusco. Dort erfahren wir aber auch die heutige Realität bei einem Straßenkinderprojekt.

Am Titicaca-See sind wir zu Gast bei indigenen Aymara-Familien, später informieren Vertreter der Aymara-Organisation über die Folgen des Klimawandels am Titicaca-See.

 

Peru gehört seit Jahren zu einem der spannendsten Ziele in Südamerika. Hier trifft der Wirtschaftsboom des 21. Jahrhunderts auf die indigene andine Kultur, die sich scheinbar seit Jahrhunderten kaum geändert hat. Bei Reisen durch das Hochland hat man manchmal das Gefühl, dass die Eroberung der Spanier nie stattgefunden hat. Sie haben das Land besetzt und ausgebeutet, aber die Menschen haben sie nie erreicht.

Plaza de Mayor, das koloniale Zentrum von Lima Bild: Archiv

Auf unserer Reise werden wir uns immer wieder mit  drei Themen beschäftigen: Die indigene-andine Kultur heute und in präkolumbischer Zeit, die Aufarbeitung des Krieges in den Anden und die neue andine Küche. Inhaltlich spannen wir also einen weiten Bogen, doch Sie werden sehen, dass alles miteinander verbunden ist.

Peru gilt als eine Wiege der Menschheit in Südamerika und hat bedeutende Hochkulturen hervorgebracht, von denen in Europa vor allem die Inka bekannt sind. Sie waren die letzten Herrscher, bevor die Spanier das indigene Leben mit Kreuz und Schwert ausrotten wollten.

Peru war schon vor Ankunft der Spanier ein Vielvölkerstaat. Heute bemüht sich das Land, die Kulturen der Quechua- und Aymara-sprechenden Indigenen mit den Nachfahren der Spanier, Deutschen, Italiener, Japaner und Chinesen zu befrieden und allen Peruanern einen Weg zu Wohlstand und Sicherheit zu gewährleisten. Auf unserer Reise werden wir Orte besuchen, an denen Menschen daran arbeiten und versuchen, die weitgehende Abwesenheit des Staates durch private Initiativen auszugleichen.

So richtig zusammengekommen sind die vielen Kulturen Perus schon in der Küche, die den Namen Schmelztiegel daher wahrlich  verdient. Die Gastronomie Perus zählt zu den besten und spannendsten der Welt und hat eine Reihe von Spitzenköchen hervorgebracht. Der Gastronomie-Boom und die vorzüglichen Restaurants in den Städten überraschen zunächst in einem Land, in dem ein Drittel der Bevölkerung von einem Dollar am Tag lebt. Peru ist ein armes reiches Land und vielleicht funkionierte die Gastronomie identitätsstiftend für ein Zusammenwachsen der Nation nach dem Terror des Leuchtenden Pfades.

Peru und die Gesellschaft waren in den Jahren des Krieges (Beginn der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre) tief gespalten und verängstigt. Hunderttausende Menschen sind aus dem Hochland vor den Terroristen und dem Militär geflohen und haben den Krieg von den Anden nach Lima gebracht. Die weiße Oberschicht musste sich mit dem Terror und den politischen Auseinandersetzungen beschäftigen. Die Peruaner aller Schichte, aller kulturellen Identitäten hatten plötzlich nichts mehr, das sie verband. Außer dem Essen, denn alle Peruaner essen sehr gern.

Marktfrau in Ayacucho Bild: Archiv

Peru ist ein Land der ganz großen Entfernungen und extremen Klimaunterschiede. Da wir im südamerikanischen Winter reisen, wird Lima stundenlang im kühlen Küstennebel liegen, bei Sonnenschein jedoch mit frühlingshaften Temperaturen glänzen. Im Andenhochland haben wir jeden Tag die vier Jahreszeiten – also eisige Nächte, kühle Morgen, sommerliche Hitze am Mittag und kalte Abende. Regnen wird es nicht, da wir in der Trockenzeit fahren. Die extremen Temperaturschwankungen und die große Höhe von 3500 bis knapp 4000 Meter fordern Reisende heraus. Um es klar zu sagen: Reisen in Peru ist anstrengend. Reisende sollten daher wirklich körperlich fit und gesund sein. Die Kultur und die atemberaubende Natur der Anden entschädigen aber für jede Strapaze.

Nichts ist ganz sicher in Peru, manches klappt nicht, auch wenn es noch so gut organisiert war und vieles wird anders, als mal gedacht. Aber das ist ja das Schöne in Peru, dass das Land unerwartbar bleibt und immer wieder überrascht. Kaum etwas ist, wie es scheint. Ihre Reiseleiterimn hat sich daher den Wahlspruch der andinen Peruaner in allen Lebenslagen und die darin liegende Haltung zu eigen gemacht, um ein  Ziel zu erreichen: Con calma y con cariño – mit Ruhe und mit Herzlichkeit.