3. Spieltag Fußball-Bundesliga: Hamburgs nächste Niederlage

Hertha verschärft mit einem 1:0 die HSV-Probleme. Am Nachmittag gab es in Hoffenheim viel Action und sechs Tore. Bayern, Leverkusen und Mainz feierten jeweils den dritten Sieg.

Tolles Licht, tolle Hertha: Das Abendspiel im Olympiastadtion Bild: dpa

BERLIN dpa | Hertha BSC hat den Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga endgültig in die Krise geschossen. Die Hanseaten unterlagen am Samstagabend beim Aufsteiger aus Berlin mit 0:1 (0:0) und müssen nach der zweiten Saisonniederlage den Blick nach unten richten. Für den in der Kritik stehenden Trainer Thorsten Fink spitzt sich die Lage in dem seit dieser Woche von Unruhen geprägten Club bedrohlich zu. Die Berliner feierten hingegen einen internen Startrekord. Zwei Siege und ein Remis nach dem 3. Spieltag gab es für die Hauptstädter noch nie.

Das Tor des Abends schoss vor 63.574 Zuschauern im Berliner Olympiastadion Angreifer Adrian Ramos (74.) in einer erst im zweiten Durchgang besser werdenden Partie. Ein Grund dafür: Die Einwechslung Ronnys, der den Berliner Aktionen mehr Schwung verlieh.

Am Tag der 50-jährigen Bundesliga-Zugehörigkeit und des 1699. Ligaspiels des HSV musste Coach Fink vor allem den schmerzlichen Ausfall von Linksverteidiger Marcell Jansen (Zehenbruch) kompensieren. Dafür lief der lettische Angreifer Artjoms Rudnevs, bester HSV-Torschütze der Vorsaison, erstmals von Beginn an auf. Dem HSV war das vorausgegangene 1:5-Debakel gegen Hoffenheim und die anschließenden Querelen im Club anzumerken. In der Offensive brachten die Gäste kaum etwas zustande.

Maue erste Halbzeit

Da auch die Hertha zu selten Tempo ins Spiel brachte und oft vergeblich nach der spielerischen Lösung suchte, entwickelte sich in den ersten 45 Minuten ein zähes Spiel. Die beste und einzige Chance der Hamburger resultierte aus einem leichtsinnigen Rückpass des neu ins Spiel gekommenen Hertha-Linksverteidigers Nico Schulz. Doch Rudnevs scheiterte an Herthas Torwart Thomas Kraft (8.).

Für die Gastgeber, die im ersten Heimspiel gegen Frankfurt noch gewirbelt hatten, besaß Stürmer Ramos mit einem abgefälschten Schuss eine gute Gelegenheit (16.). Bereits nach 23 Minuten musste Berlin in der Innenverteidigung umstellen. Der frühere Kapitän Peter Niemeyer kam für John Anthony Brooks, dessen Part Fabian Lustenberger übernahm.

Den zweiten Durchgang eröffnete die Hertha mit einer Doppelchance durch Änis Ben-Hatira und Ramos (52.). Beide scheiterten aber aus kurzer Distanz an HSV-Keeper René Adler. Jetzt traute sich auch der HSV mehr zu. Die nächste Möglichkeit hatte aber erneut Herthas Ramos, eine Minute nach der Einwechslung des Aufstiegshelden Ronny (64.). Zehn Minuten später war es dann soweit: Der Kolumbianer Ramos schob den Ball nach einer feinen Vorlage von Schulz zum 1:0 ins Tor.

Bayern siegt und bleibt Dritter

Am Nachmittag hat der FC Bayern München den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Der deutsche Meister gewann zwar im bayerischen Derby mit 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg, blieb aber mit neun Punkten aus drei Spielen Dritter hinter Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen.

Bayer besiegte am Samstag Borussia Mönchengladbach mit 4:2 und behauptete Rang zwei hinter Vizemeister BVB, der am Freitagabend Werder Bremen mit 1:0 geschlagen hatte. Platz vier behielt der FSV Mainz 05, der mit dem 2:0 gegen den VfL Wolfsburg ebenfalls seinen dritten Dreier in dieser Spielzeit verbuchte.

Die sportliche Talfahrt beim FC Schalke 04 geht weiter. Nach dem 1:2 bei Hannover 96 wartet der Champions-League-Aspirant weiter auf sein erstes Erfolgserlebnis in dieser Saison. Den ersten Punkt errang derweil der SC Freiburg mit dem 3:3 bei 1899 Hoffenheim.

Für 1899 Hoffenheim war das Remis gegen Freiburg nach furiosem Saisonstart ein Dämpfer. Dabei lag der Beinahe-Absteiger der vorigen Saison durch Sejad Salihovic (9./Foulelfmeter) und Kevin Volland (25.) zweimal in Führung. Einen Bärendienst erwies Salihovic seiner Mannschaft, als er im Anschluss an seinen Treffer wegen einer Tätlichkeit mit Rot vom Feld musste. Bereits der vierte Platzverweis für den Bosnier in der Liga.

Doppeltes Gelb-Rot für Freiburg

Oliver Sorg (13.), Karim Guede (29.) und Sebastian Freis (65.) waren für den SC erfolgreich, der die Partie nach Gelb-Rot für Francis Coquelin (41.) und Admir Mehmedi (90.) sogar nur zu neunt beendete. Erst Tobias Strobl (72.) sicherte 1899 den Punktgewinn.

Der 1. FC Nürnberg erwies sich lange Zeit als unbequemer Gegner für die Bayern, bei denen Mario Götze und Thiago erstmals von Beginn an aufliefen. Die Franken standen beim Titelverteidiger lange Zeit vor einem Punktgewinn und mussten sich erst in der Schlussphase nach Treffern von Franck Ribéry (69.) und Arjen Robben (78.) geschlagen geben. Mit dem 28. ungeschlagenen Spiel in Serie stellten die Bayern einen Vereinsrekord auf. Eine weitere Münchner Chance vereitelte Raphael Schäfer, der in der 33. Minute einen umstrittenen Foulelfmeter von David Alaba hielt.

Bayer Leverkusen baute seine Erfolgsserie weiter aus. Mit dem hart erkämpften 4:2 gegen den rheinischen Rivalen Mönchengladbach feierte Leverkusen den achten Sieg nacheinander und stellte damit einen Clubrekord auf. Stefan Kießling (23./Handelfmeter) mit seinem 100. Tor für Bayer sowie Sidney Sam (28./61.) und Gonzalo Castro (72.) trafen für die Leverkusener, die nach den Gegentoren von Martin Stranzl (54.) und Juan Arango (57.) schnell wieder in die Spur fanden. Gladbach verlor auswärts das sechste Spiel nacheinander.

Höwedes mit früher Notbremse

Drei Tage nach dem enttäuschenden 1:1 im Champions-League-Playoff gegen Saloniki fand Schalke auch in Hannover nicht den Weg aus seiner sportlichen Krise. Neben den Punkten verloren die ohnehin schon verletzungsgeplagten Königsblauen auch noch ihren Kapitän Benedikt Höwedes, der wegen einer Notbremse die Rote Karte sah (14.).

Den fälligen Strafstoß verwandelte Szabolcs Huszti (15.), der in der 74. Minute Gelb-Rot sah. Noch vor der Pause baute Mame Diouf (41.) den Vorsprung aus. Adam Szalai (55.) gelang nur noch der Anschluss, ehe in Christian Fuchs (85.) ein weiterer Schalker mit Gelb-Rot den Platz verlassen musste.

Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel setzte sich Mainz in der Spitze fest. Eric-Maxim Choupo-Moting (60.) und Nicolai Müller (78.) mit seinem vierten Saisontor trafen für die Rheinhessen. Wolfsburg musste mit der Gelb-Roten Karte für die brasilianische Neuerwerbung Luiz Gustavo (64.) einen weiteren Nackenschlag verdauen – insgesamt gab es am Samstagnachmittag sieben Platzverweise.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.