Kein Termin 2021: Albanien/Kosovo

Reiseleitung: Erich Rathfelder

Alte Kirche über dem Tal von Berat, Albanien Bild: Nadja Moussa

Prishtina  – Mitrovica – Prizren Tirana – Berat Gjirokastra – Saranda Tirana

Interessenten für 2022 können sich wenden an: tazreisen@taz.de

Diese Reise durch zwei unabhängige Länder, in denen Albaner leben, beginnt im Kosovo, in der Hauptstadt Prishtina. Vier Tage durchqueren Sie dieses kleine Land und fahren dann durch die wilde Bergwelt Albaniens mit ihren historischen Städten Berat, Gjirokastra sowie Saranda. In Tirana endet die Reise.

PROGRAMM

PREISE UND LEISTUNGEN

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PREIS: ab 1.720 € (DZ/HP/ohne Anreise)

VERANSTALTER:

Ventus Reisen, Tel. 030-391 00 332 office@ventus.com  

 

Die Reise kann nur beim Veranstalter gebucht werden.

Die Zukunft dieser von Albanern geprägten Länder in der Region ist nicht isoliert zu sehen, werden Sie bei dieser Reise erfahren. Aber es geht nicht nur um Politik, wenn Sie buchstäblich durch die Schluchten des Balkans reisen. Sie treffen Bürgerinitiativen, begegnen Menschen unterschiedlicher Berufe und Meinungen; und Sie lernen eine vielfältige Küche kennen, für die besonders Südalbanien berühmt ist.

ist Erich Rathfelder, langjähriger Balkan-Korrespondent der taz; Die Region kennt er seit über 20 Jahren; Autor von "Kosovo - Geschichte eines Konflikts", Suhrkamp 2010.

In Gjirokastra (Südalbanien), dessen gesamte Altstadt 2005 UNESCO-Weltkulturerbe wurde „als seltenes Beispiel einer gut erhaltenen Stadt aus der Zeit der Osmanen“, begeben wir uns in die Welt des Schriftstellers Ismail Kadaré. In seinen Büchern beschreibt er seine Heimatstadt. Der mehrmals für den Literaturnobelpreis vorgeschlagene Kadaré ist vor allem  für den Roman „Die Festung“ berühmt. Es geht um den Abwehrkampf der Albaner gegen die osmanische Eroberung im Jahr 1417, in dem die Festung Gjirokastra eine wichtige Rolle spielte. Auf dem südlichen Balkan treffen sich Orient und Okzident in vielfältiger Weise.

Auch viele Albaner wurden im Osmanischen Reich Muslime. Doch es gibt auch orthodoxe Christen (wie in Gjirokastra und anderen Teilen Südalbaniens) und Katholiken wie im West-Kosovo und Nordwestalbanien. Recht spezifisch sind vor allem die Anhänger der Sufi-Gemeinschaft der Bektaschi, die nach einer Verfolgung am Ende des osmanischen Reiches in Albanien ihren Hauptsitz haben und als eigene Religionsgemeinschaft staatlich anerkannt sind. Diese in Albanien wieder wachsende Spielart des Islam praktiziert die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, ist theologisch sehr offen und gesellschaftlich liberal.

Weltzentrum der Sufi-Bruderschaft der Bektaschi in Tirana Bild: Archiv

Zwar wird die katholische Schwester und inzwischen heiliggesprochene Mutter Theresa hoch geehrt (der Hauptboulevard der Stadt Prishtina ist nach ihr benannt), und die riesige neu gebaute katholische Kathedrale im Zentrum Prishtinas zeugt vom Willen der Katholiken, Flagge zu zeigen, doch letztlich spielen die religiösen Gemeinschaften anders als in Makedonien in den albanisch dominierten Staaten Albanien und Kosovo nur eine untergeordnete Rolle. Auch Atheisten stellen einen großen Teil der Bevölkerung. Die Trennung von Staat und Religion ist hier nicht mehr rückgängig zu machen. Der albanische Nationalismus ist überkonfessionell.

Während der 10-tägigen Reise durch die albanischen Gesellschaften in Kosovo und Albanien gehen wir auch der Frage nach, ob es in Zukunft ein vereinigtes Albanien geben wird. Diese Diskussion ist in letzter Zeit aufgelebt. Inzwischen sollen die Grenzkontrollen zwischen beiden Staaten abgeschafft werden.

Es gibt zwar die Stimmen, die sogar die Albanergebiete in Mazedonien, in Südserbien und Montenegro in ein vereinigtes Großalbanien einbeziehen wollen. Doch es ist keineswegs ausgemacht, dass die Bevölkerungen und die herrschenden Eliten tatsächlich an einer Einigung der albanisch dominierten Länder und Landstriche so interessiert sind, dass sie auch außenpolitische Konflikte eingehen würden.

Allerdings ist die Diskussion über einen Gebietsaustausch zwischen Kosovo und Serbien ernst zu nehmen. Kosovo würde dann die Serbengebiete im Norden abgeben und dafür die albanisch dominierten Gemeinden Presevo und Bujanovac erhalten.

Mahnmal für die Toten des Kosovokrieges bis 1995 in der Nähe von Prishthina Bild: Michael Schulte

Russland und die jetzige Administration in den USA zeigen für diese Position Sympathien. Dem stehen aber große Bedenken (D, GB, F und nordische Staaten) gegenüber, mit einem Gebietsaustausch würden die Schleusen auch in anderen Konfliktgebieten ( Bosnien, Ukraine) geöffnet – mit unabsehbaren Konsequenzen.

Der langjährige taz- Balkan-Korrespondent Erich Rathfelder wird die Reise leiten; er ist Autor des  Standardwerks „Kosovo: die Entwicklung eines Konfliktes“ (suhrkamp 2010). Als Übersetzerin wird Nita Hasani aus Pristhina die Reise begleiten. Sie ist in der alternativen Theater-Szene um Regisseur Jeton Neziraj aktiv.

Zur Sicherheit der Reisegruppe und unserer Gesprächspartner*innen müssen alle Reisenden von einer Covid-19-Erkrankung genesen oder vollständig geimpft sein (2. Impfung muss bei Reiseantritt mindestens 14 Tage zurück liegen). Das erweitert zudem die Möglichkeiten, sich während der Reise im Rahmen der lokalen Corona-Schutzregeln zu bewegen.