39 Tote in Großbritannien: Zwei Verdächtige festgenommen

Die Polizei beschuldigt sie des Menschenschmuggels und der Tötung. Die Leichen wurden im südostenglischen Grays in einem Kühlcontainer gefunden.

Drei polizisten bewachen einen Tatort in Esses, Großbritannien.

Britische Polizisten am Tatort wo 39 Leichen gefunden wurden in Thurrock, Essex Foto: Steve Poston/imago

LONDON ap | Die britische Polizei hat im Fall der in einem Lkw-Container gefundenen 39 Leichen zwei weitere Festnahmen gemeldet. Ein Mann und eine Frau, beide 38 Jahre alt und aus dem nordenglischen Warrington stammend, stünden unter dem Verdacht der Verschwörung zum Menschenschmuggel und der fahrlässigen Tötung, teilte die Polizei am Freitag mit.

Bei den in einem Lkw in der südostenglischen Stadt Grays am Mittwoch entdeckten Toten handelt es sich vermutlich um Chinesen – 31 Männer und acht Frauen. Die chinesische Botschaft erklärte am Freitag, die Polizei habe die Überprüfung der Identitäten und Nationalität der Opfer noch nicht abgeschlossen.

Die Polizei durchsuchte am Donnerstag Grundstücke in Nordirland und verhörte den Fahrer des Lastwagens, einen 25 Jahre alten Nordiren. Er steht unter dem Verdacht des versuchten Mordes. Er war am Freitag weiterhin in Untersuchungshaft; angeklagt wurde er bislang nicht.

Derweil gab die belgische Staatsanwaltschaft bekannt, der Container, in dem die Leichen waren, sei durch die Hafenstadt Zeebrugge gekommen. Er habe sich dort aber nur kurz befunden, bevor er weiter über die Nordsee nach Purfleet in England gelangt sei. Er sei am Dienstag um 14.49 Uhr in Zeebrugge angekommen und am gleichen Nachmittag habe er den Hafen wieder verlassen.

Kühlcontainer werden oftmals schnell mit einer Sichtkontrolle in Zeebrugge abgefertigt, bevor es weiter nach England geht. Laut der britischen Polizei erreichte der Container Purfleet wohl Mittwochfrüh. Die Zugmaschine und der Auflieger mit den Personen darin waren offenbar auf verschiedenen Routen unterwegs gewesen, bevor sie auf dem Industriegebiet in Grays eintrafen.

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