BP setzt auf Solar

Der Ölmulti BP hofft auf mehr Umsatz durch alternative Energien. Deshalb will er Milliarden investieren

Der britische Mineralölkonzern BP arbeitet mit Hochdruck und Milliardeninvestitionen an einem neuen, sauberen Image. Der Multi, der erst vor knapp vier Jahren den deutschen Tankstellenmarktführer Aral übernommen hat, will in den kommenden zehn Jahren seine Investitionen in erneuerbare Energien auf bis zu acht Milliarden Dollar (6,77 Mrd. Euro) verdoppeln.

Dafür werde die neugegründete Sparte BP Alternative Energy die Aktivitäten in den Bereichen Wind- und Solarenergie, Wasserstoff sowie bei Projekten zur Verringerung von Kohlendioxid-Emissionen (CO2) durch moderne Gaskraftwerke bündeln. Anfängliche Investitionen von rund 1,8 Milliarden Dollar in den nächsten drei Jahren sollen zu etwa gleichen Teilen auf die genannten Bereiche entfallen. Der größte Teil davon sei für Projekte in den USA vorgesehen.

Der alternative Energiebereich soll innerhalb der nächsten zehn Jahren rund sechs Milliarden Dollar Umsatz bringen. Mit einer gewaltigen PR-Kampagne unter dem Motto „beyond petroleum“ (jenseits von Erdöl) versucht BP bereits seit einiger Zeit, sich als verantwortungsbewusster, ökologisch handelnder Konzern zu präsentieren.

Die in Bochum ansässige Deutsche BP etwa wirbt damit, ein Terminal des Münchner Flughafens mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet zu haben. Gemeinsam mit anderen Unternehmen für erneuerbare Energien hatte BP im April diesen Jahres versprochen, in den nächsten 15 Jahren in Deutschland 200 Milliarden Euro zu investieren. Über 370.000 neue Arbeitsplätze sollen dadurch entstehen.

2004 hatte BP insgesamt 285 Milliarden Dollar umgesetzt und rund 14,4 Milliarden Dollar investiert. Die Zahl der Beschäftigten hatte Ende 2004 weltweit bei knapp 103.000 gelegen; bei der Deutsche BP Gruppe waren damals rund 8.800 Menschen beschäftigt. DPA/TAZ