DAS GIBT ZU DENKEN

Hans Pfitzinger, 62, Münchner Schreiber, betreibt seit Sonntag unter www.hans-pfitzinger.de das kritische Blog „Achtung: tazblog!“ Er sagt: „Aus Notwehr“. Es sei „ein Ventil“ für seine Wut, die er manchmal beim Lesen kriege. Er wolle die Redakteure erinnern, wofür die Zeitung gegründet wurde. Nämlich: „Um ‚systemkritischen Sichtweisen‘ eine Stimme zu geben, andere Themen für wichtig zu halten als der Rest der Presse, anderswo unterdrückte Nachrichten an die Öffentlichkeit zu bringen.“ Die Zeiten hätten sich zwar geändert – aber doch zum Schlechten: „Es gibt keine Opposition mehr!“ Alle Medien, taz inklusive, seien sich zu oft einig, etwa in der Bewertung der Ereignisse in Tibet. Pfitzinger sagt, kurz, es gehe ihm um „Gesellschaftskritik am Beispiel der taz“. Und er ist froh, dass es das Internet gibt: „weil ein Dissident wie ich sonst ja keine Möglichkeit mehr kriegt, zu veröffentlichen“.