Abdel-Samad von Bekannten verschleppt: Keine Entführung durch Islamisten

Es ging um ein Privatdarlehen, nicht um eine politische Tat. Das Verschwinden Hamed Abdel-Samads hat nichts mit Islamisten zu tun, erklärt die Kairoer Polizei.

Hamed Abdel-Samad im Juli 2013 bei einem Interview in München. Bild: dpa

KAIRO dpa | Der deutsch-ägyptische Publizist Hamed Abdel-Samad ist in Kairo nicht von radikalen Islamisten entführt worden. Ein Beamter der Sicherheitsdirektion der ägyptischen Hauptstadt sagte am Mittwoch auf Anfrage: „Er wurde im Al-Azhar-Park von Menschen, die er kannte, verschleppt.“

Abdel-Samad habe mit den Männern Geschäftsbeziehungen gehabt. Diese hätten ihn später wieder freigelassen, nachdem Abdel-Samad Schuldverschreibungen unterzeichnet habe. In dem Streit sei es um einen Betrag von 250.000 ägyptischen Pfund (26.692 Euro) gegangen.

Ein Beamter des Innenministeriums hatte zu dem mysteriösen Verschwinden des Autors zuvor gesagt: „Es war keine Entführung. Er war einfach nur verschwunden.“ Später präzisierten die Behörden, dass der Autor sehr wohl verschleppt worden war, die Tat aber keinen politischen Hintergrund hat.

Abdel-Samad, der im vergangenen Sommer wegen Äußerungen über den „religiösen Faschismus“ im zeitgenössischen Islam Morddrohungen erhalten hatte, war am vergangenen Sonntag in Kairo verschwunden, nachdem er am Telefon berichtet hatte, er fühle sich verfolgt. Am Dienstagabend tauchte er wieder auf und ging zur deutschen Botschaft.

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