Abschied vom Video der Woche: Voll auf die fünf!

Das „Video der Woche“ war ein Erfolgsformat von taz.de, eine verlässliche Konstante, ein guter Freund. Trotzdem stellen wir es jetzt ein. Ein Blick zurück.

Bunt war's. Schön war's. Tabelle: YouTube und Vimeo

Das Internet ist schnell. Verdammt schnell. Hausintern ist oft die Rede von der „taz der drei Geschwindigkeiten“ und die schnellste taz ist natürlich taz.de. Während unsere Printkollegen noch auf dem taz-Dach auf die Brieftaubendepeschen aus fernen Krisengebieten warten, haben wir schon längst unsere Leserschaft mit den neuesten Weltneuigkeiten versorgt.

Außerdem ist das Internet immer und gleichzeitig. Verdammt gleichzeitig. Während also unsere Printkollegen irgendwann am Nachmittag eine (in Worten: eine!) Zeitung produzieren, die wie in Stein gemeißelt in den Archiven landet, wirbeln die taz.de-Heinzelmännchen unermüdlich über die Seite, schalten hier was frei, bauen dort einen Schwerpunkt, verlinken, verteasern, verschieben.

Im steten Werden und Vergehen von Trends und Schlagzeilen, Memen und Meldungen gab es auf taz.de nur wenige Konstanten. Das „Video der Woche“ war eine davon. Jeden Freitagabend stand es verlässlich auf der Seite, „auf der fünf“, wie es im taz.de-Internsprech hieß. Es erzählte die Geschichten zu Videos, die sich im Internet viral verbreitet hatten, die Menschen bewegten und uns die Welt ein Stück weit erklärten.

Begonnen hatte das alles am 4. Februar 2008. Damals hieß die Rubrik noch „Web-Video der Woche“ und erschien noch gar nicht wöchentlich. Gleich der allererste Text war maximal meta: Arno Frank schrieb über Filme von Menschen, die arglos das „2 Girls, 1 Cup“-Video gucken und sich dann angemessen erschrecken und ekeln. Also Videos wie dieses hier:

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Es folgten die Mixerradikalversuche von „Will it Blend“, das Flashmob-Theater von Improv Everywhere, ein malender Elefant, und nach großer Pause, im Dezember 2008 ein Schuhattentat auf George W. Bush im Irak – ja, so lange ist das schon her. Inzwischen hatten wir auch einen Weg gefunden, Videos einzubetten. Einen grauenvoll umständlichen Weg, der nach einigen Updates im taz.de-Maschinenraum inzwischen nicht mehr funktioniert, weshalb in den alten Texten jetzt jede Menge Datenmüll steht. Jemand müsste das mal aufräumen… aber wir haben ja keine Zeit! Weil das Internet einfach zu schnell ist!

Am 17. Juli 2009 – es ging um ein Satirevideo über die „First Person Shooter Disease“ – wurden dann der Wochenrhythmus und der bis heute gültige Titel „Video der Woche“ eingeführt. Seitdem gab es fast 200 Video-der-Woche-Texte.

Oft ging es um neue technische Entwicklungen. Eine Innenohr-Prothese, mit der ein Zweijähriger zum ersten Mal hören kann. Eine crowdfundingfinanzierte intelligente Glühbirne. Ein Stift, mit dem man 3D-Modelle in die Luft malen kann. Eine virtuelle Manga-Freundin, die dank Augmented Reality durch einen Park läuft.

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Eine weiteres wichtiges Thema – schließlich sind wir die taz – waren Filme mit sozialer oder politischer Botschaft. Wie etwa ein Flashmob gegen Prostitution. Ein Kriegsveteran, der in New York Polizisten rund macht, die gegen Occupy-Demonstranten vorgehen. Oder ein Parodievideo der Acta-Gegner.

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Mitunter widmeten wir uns den aktuellen Ereignissen: Der Zusammenschnitt aller 136 Pässe von Xavi gegen bei der EM 2012 gegen Irland. Ein Pfeifkonzert bei der Stuttgarter Bürgermeisterwahl. Die ersten Bilder der Curiosity-Sonde vom Mars. Angela Merkels erste Versuche eines YouTube-Bürgerdialogs.

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Natürlich durften auch Tiere nicht fehlen. Die faszinierenden Formationen von Staren in Rom. Die bemerkenswerten Anglerfähigkeiten des nordamerikanischen Grünreihers. Und die gemeinsamen Zärtlichkeiten von Delfin und Katze.

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Und Musik! Der Mitmach-Tanz der tausend Mauszeiger. Eine bittere Abrechnung mit der Enttäuschung der ersten Obama-Amtszeit als Cover eines Gotye-Songs. Der Cell Phone Privacy Song. Oder auch die Visualisierung von 14 Songs der Sphärenmusiker von Sigur Rós.

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Mitunter gab es auch Lustiges. Oder Nachdenkliches. Oder Künstlerisches.

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Oder einfach Skurrilitäten: Die Weisheiten des Whisky-Experten Horst Lüning aus Seeshaupt in Oberbayern. Anschauungsunterricht, wie verschieden Männer und Frauen Hubschrauber und andere Geräusche nachmachen. Oder auch das bestgeklickteste Video der Woche der letzten 12 Monate: Die herbe Erotik des Ölringens in der Türkei!

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Warum jetzt Schluss ist? Weil jede gute Geschichte einmal enden muss. Und weil wir vor der Unmittelbarkeit des Internets ehrfürchtig den Hut ziehen und uns noch weiter mit seinem Pulsschlag synchronisieren: Wir wollen berichten und erklären, sobald etwas passiert – nicht das Video des Montags für den Freitag aufbewahren und auch nicht in guten Wochen Videos unter den Tisch fallen lassen und in mageren Wochen aus einem Mückenvideo ein Elefantenvideo machen.

Es wird also nicht weniger Videos auf taz.de geben, sondern bessere. Auf die Zukunft!

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