Achtelfinal-Rückspiele Europa League: Aubameyang – äh Dortmund – siegt

Der BVB gewinnt auch das Rückspiel bei Tottenham – ein Novum für einen Bundesligisten. Bayer Leverkusen hingegen verpasst das Fußball-Wunder und scheidet aus.

Ein Fußballfeld aus der Torperspektive, ein Ball fliegt Richtung Netz

Er trifft und trifft und trifft: Pierre-Emerick Aubameyang verwandelt zum 0:2 Foto: ap

LONDON/LEVERKUSEN dpa | Borussia Dortmund hat als erste deutsche Mannschaft die White Hart Lane erobert und das Viertelfinale der Europa League souverän erreicht. Angeführt von Doppeltorschütze Pierre-Emerick Aubameyang setzte sich der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga am Donnerstagabend in London mit 2:1 (1:0) beim Premier-League-Zweiten Tottenham Hotspur durch.

Aubameyang erzielte die BVB-Treffer in der 24. und 71. Minute. Dem ehemaligen Bundesliga-Profi Heung-Min Son (74.) gelang der einzige Spurs-Treffer in zwei Partien gegen den BVB: Das Hinspiel hatten die Westfalen 3:0 gewonnen. „Wir sind richtig gut aufgetreten, von der ersten Minute an“, betonte Torwart Roman Weidenfeller und versprach: „Wir wollen noch weiter für Furore sorgen, das ist unser Anspruch.“

Der Viertelfinal-Gegner des einzigen noch im Wettbewerb verbliebenen deutschen Teams wird an diesem Freitag in Nyon ausgelost. Einer der Gegner könnte pikanterweise der FC Liverpool mit dem ehemaligen BVB-Trainer Jürgen Klopp sein. Die Liverpooler setzten sich gegen Manchester United durch.

In London blieb die Auftaktoffensive der im Hinspiel gedemütigten Spurs aus. Auch weil sich die in diesem Jahr noch ungeschlagenen Dortmunder trotz des komfortablen Vorsprungs vor 36.284 Zuschauern nicht versteckten.

Aubameyang mal wieder

Der BVB bestimmte, was auf dem Platz passierte. Dabei verzichtete Trainer Thomas Tuchel sogar auf Kapitän Mats Hummels, der Abwehrchef wurde geschont, für ihn spielte Neven Subotic. Sven Bender und Ilkay Gündogan waren angeschlagen erst gar nicht mit nach London gereist.

Und wirklich alles lief nach Plan. Eine Ein-Minuten-Drangphase mit einem Kopfball von Eric Dier ans Außennetz (22.) überstanden die Borussen problemlos. Danach sorgte einmal mehr Aubameyang für Jubel unter den BVB-Fans. Aus etwa 25 Metern konnte sich der Gabuner ungestört den Ball zurechtlegen und aus halblinker Position mit dem rechten Fuß zum 0:1 verwandeln.

Mit einer Offensive nach der Pause durch die Spurs war dann auch nicht mehr zu rechnen, dieses Achtelfinal-Duell war längst gelaufen. All zu viel Kraft wollten die Engländer nicht mehr investieren, zumal es für sie wie für die Borussen auch in der Liga mit jeweils fünf Punkten Rückstand (Tottenham auf Leicester City und der BVB auf Bayern München) noch um den Titel geht.

Zur Schonung nahm Tuchel nach einer Stunde auch Marco Reus vom Platz. Elf Minuten danach schloss Aubameyang einen Angriff mit seinem 35. Pflichtspieltreffer in dieser Saison ab. Dass diesmal nicht die Null stand, verschuldete vor allem Subotic, als er Son mit einem Fehlpass den Ball auflegte. Den Dortmundern tat es nicht weh, Fans der Spurs verließen hingegen schon lange vor dem Anpfiff das Stadion.

„Schnell verarbeiten“

Bayer Leverkusen hat das erhoffte Fußball-Wunder verpasst und sich glanzlos aus der Europa League verabschiedet. Nach einem torlosen Remis im Rückspiel scheiterte die Werkself wie vor fünf Jahren im Achtelfinale am FC Villarreal und muss sich nun ganz auf die Bundesliga konzentrieren. „Wir müssen das jetzt so schnell wie möglich verarbeiten“, sagte Nationalspieler Karim Bellarabi nach dem Aus.

Wie schon beim 0:2 im Hinspiel konnte die ersatzgeschwächte Elf von Trainer Roger Schmidt das Abwehrbollwerk der Spanier am Donnerstag auch vor heimischer Kulisse nicht knacken und ergab sich am Ende in ihr sportliches Schicksal.

Den bemühten Leverkusenern fiel kaum etwas ein, um die kompakte Abwehr der Spanier ins Wanken zu bringen. Immer wieder liefen sich die Hausherren fest, so dass Gäste-Torwart Sergio Asenjo weitgehend einen ruhigen Abend verlebte.

Die größte Möglichkeit in der ersten Halbzeit bot sich den Gästen. Nach einem schnellen Konter tauchte Denis Suarez frei vor dem Bayer-Tor auf, wurde im letzten Moment aber noch von Kyriakos Papadopoulos gestoppt.

Der Innenverteidiger war nach dem Wechsel auch maßgeblich an der größten Bayer-Chance beteiligt. Einen Kopfballaufsetzer des Griechen, der zehn Minuten vor Schluss angeschlagen vom Feld humpelte, fischte Asenjo aus dem Torwinkel. Viel mehr gelang Bayer nicht.

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