Achtelfinale Champions League: Bayern und Barca mit Vorteilen

Der FC Barcelona gewinnt bei Arsenal London mit 2:0. Auch Bayern München führt in Turin mit 2:0. Dann wird es aber nochmal eng.

Spieler des FC Bayern München umarmen sich

Viel gejubelt und doch nur ein Unentschieden Foto: ap

TURIN/LONDON dpa | Ein lange Zeit übermächtiger FC Bayern München hat eine Vorentscheidung im Treffen mit Juventus Turin verschenkt. Trotz einer 2:0-Führung und einer deutlichen Überlegenheit reichte es für die Münchner am Dienstag im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League nur zu einem enttäuschenden 2:2 (1:0) beim vor allem in der ersten Halbzeit ängstlich agierenden italienischen Rekordmeister. Damit bleibt es vor dem Rückspiel am 16. März in München spannend.

Thomas Müller (43.) und Arjen Robben (54.) hatten die Bayern bereits klar in Führung gebracht, doch Paulo Dybala (63.) und Stefano Sturaro (76.) bescherten den Italienern noch ein Unentschieden. „Ich bin zufrieden aufgrund der Leistung. Wir haben über 90 Minuten sehr gut gespielt. Gewinnen ist immer besser, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Juventus Finalist der letzten Champions League war“, sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola.

Kapitän Phillip Lahm gab sich nach seinem 100. Spiel in der Königsklasse diplomatischer. „Wir haben Juventus durch eigene Fehler zurück ins Spiel gebracht. Mit dem 2:2 können wir aber leben. Das ist eine gute Ausgangslage“, sagte der Jubilar. Auf der Gegenseite sprach sein deutscher Kollege Sami Khedira von einer „phänomenalen Leistung“ in der letzten halben Stunde und blickte bereits auf das Rückspiel: „Wir müssen in München gewinnen. Im Fußball ist alles möglich, aber das wird unheimlich schwer.“

Juve hatte der geballten Angriffswucht der Münchner anfangs kaum etwas entgegenzusetzen, die Kontertaktik ging nicht auf. Die Münchner Defensive mit Joshua Kimmich und David Alaba im Zentrum geriet kaum in Gefahr. Doch in der letzten halben Stunde offenbarten sich dann doch die Defensiv-Probleme des deutschen Meisters. Unter Druck unterliefen auch Kimmich folgenschwere Fehler.

Erst Müller, dann Robben

Angriffslustig gingen die Bayern ins Spiel. Mit extrem hohem Pressing und einer Ballbesitzquote von mehr als 70 Prozent in der ersten Hälfte zogen die Münchner das Spiel tief in der Hälfte der Italiener auf. Juve agierte geradezu eingeschüchtert, verbarrikadierte sich rund um den eigenen Strafraum und lauerte ausschließlich auf Fehler der Bayern.

Kurz vor der Pause landete eine Flanke von Robben bei Douglas Costa, dessen Hereingabe vom Ex-Wolfsburger Andrea Barzagli direkt vor die Füße von Müller abgewehrt wurde. Der Bayern-Angreifer erzielte sein sechstes Tor im laufenden Wettbewerb.

Turin änderte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nichts an seiner Defensiv-Taktik, was Robben nach einem feinen Bayern-Angriff gleich bestrafte. Erst danach wachten die Italiener auf und gelangten durch einen Fehler von Kimmich zurück ins Spiel. So konnte Dybala auf Vorlage von Mandzukic verkürzen. Es war der Weckruf für Juve. Hätten Cuadrado (67.) und Pogba (69.) bereits den Ausgleich erzielen können, war es schließlich der eingewechselte Sturaro, der die Italiener jubeln ließ. Auch hier war Kimmich nicht unschuldig.

Arsenal – Barca 0:2

Der FC Arsenal steht indes nach einem Doppelschlag von Lionel Messi im Achtelfinale der Champions League vor dem sechsten Scheitern nacheinander. Die Londoner unterlagen dem FC Barcelona vor heimischer Kulisse 0:2 (0:0). Lionel Messi erzielte am Dienstag in der 71. Minute und per Foulelfmeter (84.) beide Tore für Barça. Das Rückspiel in Barcelona findet am 16. März statt.

Die Katalanen sind nun seit 33 Pflichtspielen unbesiegt. Die letzte Niederlage auf europäischer Bühne musste der spanische Tabellenführer im Mai vergangenen Jahres im Halbfinale beim FC Bayern München hinnehmen. Der fünfmalige Weltfußballer Messi schaffte im siebten Spiel seine ersten Tore gegen Arsenals Schlussmann Petr Cech.

Gegen die Viererkette der Gastgeber tat sich Barcelona lang schwer, konnte die höhere Ballbesitzquote lange nicht zu Torchancen ummünzen. Die erste echte Gelegenheit hatten die Gastgeber: Nach Vorarbeit von Özil schoss Alex Oxlade-Chamberlain Barça-Schlusmann (Marc-Andre) ter Stegen in die Arme (22.). Messi schoss einen Freistoß aus aussichtsreicher Position in die Arsenal-Mauer.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte wurde Arsenals Keeper Petr Cech das erste Mal geprüft. Der Tscheche stürmte gegen Neymar rechtzeitig heraus. Nun drängte Barcelona vor allem über die Flügel auf den Auswärtstreffer, das Spielgeschehen fand nun fast nur noch in der Arsenal-Hälfte statt. Auf der Gegenseite konnte ter Stegen bei Olivier Girouds Kopfball seine Klasse unter Beweis stellen.

Barça erhöhte weiter den Druck. Zunächst scheiterten Neymar und Messi, dann aber kam die große Viertelstunde des fünfmaligen Weltfußballers. Bei einem mustergültigem Konter passte Suarez auf Messi, der mühelos zur Führung einschob. Suarez traf kurz danach den Pfosten, erneut Messi machte dann alles klar. Nacho Monreal legte den Argentinier klar im Strafraum, den fälligen Elfmeter verwandelte der Ausnahme-Akteur dann selbst.

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