Aktivistin über Hambacher Forst: „Wir bunkern Essen im Baumhaus“

Eine Aktivistin erklärt, wie sich der Hambacher Forst auf die Räumung vorbereitet. Doch auch danach soll der Widerstand gegen RWE nicht enden.

Äste und Gestrüpp vor einer riesigen Kohlegrube

Herbststimmung im Hambacher Forst: Erst kommen die Motorsägen und dann kommt der Bagger Foto: dpa

Pike, du wohnst seit August in einem Baumhaus im Hambacher Forst im Rheinland, von dem der Energiekonzern RWE jedes Jahr rund 70 Hektar rodet. Am Freitag hat das Verwaltungsgericht Köln gegen die Klage des Umweltverbandes BUND entschieden. Also darf jetzt weitergerodet werden. Was macht ihr?

Pike: Wir bereiten uns auf die Räumung vor. Wir müssen in den Baumhäusern so lange wie möglich bleiben können. Das heißt, wir bunkern in allen Baumhäusern Essen und Trinken. Wenn die Polizei kommt, können wir ja nicht einfach mal runter zum Pinkeln. Wir müssen also sicherstellen, dass es oben warm bleibt. Und dichten die Baumhäuser jetzt gegen den Regen ab.

Gerodet werden darf wegen des Vogelschutzes von Ende November bis Ende Februar. Eine lange Zeit. Wie lange haltet ihr durch?

Wir widersetzen uns dem System der Ausbeutung von Umwelt, Tier und Mensch so lange, wie es nötig ist, um es zu stoppen. Auch hier im Wald kämpfen wir so lange wie möglich gegen die Rodung durch RWE. Die verschiedenen Baumhäuser können unterschiedlich viele Nahrungsmittel aufnehmen. In den meisten Häusern können wir etwa fünf Tage bleiben.

Was macht ihr, wenn nach der Räumung die Bäume mit euren Baumhäusern gefällt werden?

Dann bauen wir sie in anderen Teilen des Waldes wieder auf. Wir halten im Moment einen Großteil des verbliebenen Waldes besetzt. Aber die Baumhäuser spielen eher eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist für uns, dass RWE den Wald fällt. Die Häuser sind nur einer unserer Wege des Wider­stands. Aber die Umweltzerstörung geht weiter.

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