Amnesty kritisiert Bahrain: Kinder missbraucht und gefoltert

Jugendliche in Bahrain sitzen in einem Gefängnis für Erwachsene ein und werden missbraucht. Dabei hat das Land die UN-Kinderrechtskonvention unterschrieben.

Auch Kinder protestieren in Bahrain gegen die Regierung – und werden von ihr verfolgt. Bild: ap

DUBAI afp | Amnesty International hat Bahrain schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder vorgeworfen. In der Golfmonarchie würden Minderjährige, die der Teilnahme an Anti-Regierungsprotesten verdächtigt würden, „festgenommen, misshandelt und gefoltert“, sagte Amnesty-Vizedirektor für Nahost und Nordafrika, Said Boumedouha, am Montag. Bahrain missachte „in erschreckender Weise“ seine internationalen Menschenrechtsverpflichtungen.

Mindestens 110 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren würden derzeit in der Erwachsenenvolllzugsanstalt Dry Dock festgehalten, sagte Boumedouha. Ihnen werde vorgeworfen, an Protesten gegen das sunnitische Al-Chalifa-Königshaus teilgenommen zu haben. Bereits verurteilte Jugendliche und Kinder unter 15 Jahren seien in einem Jugendgefängnis eingesperrt und würden nachts missbraucht, nachdem Polizisten die Sozialarbeiter ablösten.

Bahrain hat die UN-Kinderrechtekonvention unterzeichnet. Darin ist festgeschrieben, dass Menschen unter 18 Jahren als Kinder zu gelten haben. Die Konvention verbietet Folter und inhumane, entwürdigende Bestrafungen.

Die Proteste gegen die Regierung in Bahrain im März 2011 wurden von den Sicherheitskräften blutig niedergeschlagen. Die Demonstranten verlangten demokratische Reformen. Seither kam es immer wieder zu Demonstrationen. Insgesamt wurden nach Angaben der International Federation of Human Rights seit Beginn der Proteste mindestens 89 Menschen getötet.

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