Angriff auf afghanische Sicherheitskräfte: Dreitägige Schlacht fordert 50 Tote

In Afghanistan sterben erneut Dutzende Menschen bei Gefechten. Die afghanischen Sicherheitskräfte sind zurzeit auf sich gestellt.

Afghanische Soldaten tragen einen Sarg

Bei Kämpfen zwischen den Taliban und afghanischen Sicherheitskräften sind rund 50 Menschen ums Leben gekommen. Foto: Reuters, Ahmad Masood

KABUL dpa | Rebellenangriffen auf Kontrollposten afghanischer Sicherheitskräfte und anschließenden Gefechten sind mindestens 50 Menschen zum Opfer gefallen. Nach Polizeiangaben von Samstag starben bei den dreitägigen Auseinandersetzungen in der zentralafghanischen Provinz Jalrez mindestens 30 Aufständische, 18 Polizisten und zwei Zivilisten. Zudem seien zwei Polizisten und 18 Rebellen verletzt worden.

Die Taliban hatten im April eine Frühjahrsoffensive begonnen, die sich gegen die Truppen der vom Westen unterstützten Zentralregierung in Kabul richtet. Diese konnte sich jedoch trotz zunehmender Angriffe der Taliban und mehr als ein Jahr nach der Präsidentenwahl noch immer nicht auf einen Verteidigungsminister einigen.

Am Samstag erhielt der inzwischen dritte Kandidat für das wichtige Amt, Masoom Stanekzai, nur 84 von nötigen 107 Stimmen im Parlament. Parlamentssprecher Abdul Raouf Ibrahimi rief Präsident Aschraf Ghani auf „so schnell wie möglich“ einen neuen Kandidaten zu benennen.

Seit Beginn der Taliban-Offensive starben Hunderte Soldaten, Taliban und Zivilisten. Erst vor wenigen Tagen waren beim Sturm eines Taliban-Kommandos auf das afghanische Parlament acht Angreifer und zwei Zivilisten getötet worden. Beobachter fürchten, dass es einer der verlustreichsten Sommer seit zehn Jahren werden könnte. Die Taliban konnten landesweit Erfolge gegen die Regierungstruppen verbuchen. Im Norden und Nordosten des Landes brachten sie zeitweise mehrere Distrikte unter ihre Kontrolle.

Die afghanischen Sicherheitskräfte sind weitgehend auf sich gestellt, seit der Nato-Kampfeinsatz Ende vergangenen Jahres auslief. Die Nato-Truppen sind nur noch zur Ausbildung und Beratung im Land.

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