Angriffe auf Lieferungen in Pakistan: Erneut Nato-Laster in Brand gesetzt

Die Angriffe auf Lieferungen für die Nato-Truppen an der pakistanischen Grenze zu Afghanistan gehen weiter. Nun wurden erneut 50 Wagen in Brand gesetzt.

Autofahrer schauen zu, wie mehrere Nato-Lastwagen brennen. Bild: reuters

ISLAMABAD/KABUL dpa/reuters | Die Angriffe auf Nachschublieferungen für die Nato-Truppen an der pakistanischen Grenze zu Afghanistan nehmen kein Ende. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, griffen Bewaffnete in der Nacht im nordwestlichen Distrikt Nowshera Dutzende am Straßenrand geparkte Lastwagen an und setzen mehr als 50 davon in Brand.

Zwei Soldaten seien bei dem Angriff getötet worden. Den Angaben zufolge fehlte der örtlichen Feuerwehr ausreichend Gerät, um die Brände zu löschen.

In den vergangenen Tagen waren Nato-Lastwagen in Pakistan mehrfach das Ziel von Angriffen. Insgesamt kamen bei den Überfallen seit Freitag sechs Menschen ums Leben. Mehr als 100 Fahrzeuge wurden zerstört oder beschädigt. Für die Aktionen werden radikal-islamische Extremisten verantwortlich gemacht.

Die Nato-Truppen in Afghanistan beziehen den Großteil ihres Nachschubs auf dem Landweg über Pakistan. Vor einer Wochen hatte die Regierung in Islamabad die wichtigste Route über den nordwestlichen Grenzübergang Torkham am Khyber-Pass für Nato-Nachschub gesperrt. Tausende Lastwagen warten seitdem in der Region auf die Weiterfahrt.

Grund für die Grenzschließung war der Beschuss eines Grenzpostens durch NATO-Hubschrauber aus Afghanistan, bei dem drei pakistanische Soldaten getötet worden waren. Die US-Botschafterin in Islamabad, Anne Patterson, entschuldigte sich am Mittwoch nach einem Bericht der "Washington Post" bei den pakistanischen Verbündeten für die Aktion.

Jedoch hat die Nato mitgeteilt, dass sie durch die Schließung einer wichtigen Versorgungsroute von Pakistan nach Afghanistan mit keinen Beeinträchtigungen ihres Einsatzes am Hindukusch rechnet.

"Die Isaf-Operationen hier in Afghanistan sind von all diesen Ereignissen nicht betroffen", sagte Nato-Sprecher Josef Blotz am Donnerstag. Mit dem Abschluss der laufenden Untersuchungen zu diesem US-Luftangriff rücke auch die Öffnung der Route in greifbare Nähe, sagte Blotz.

Gleichzeitig berichtete der US-Sender CNN über eine interne Studie des Weißen Hauses, in der der pakistanischen Regierung vorgeworfen wird, nicht entschieden genug gegen Extremisten vorzugehen.

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