Annäherung Pakistan und Afghanistan: Hotline zwischen Rivalen

Angesichts angestrebter Verhandlungen mit den Taliban nähern sich Pakistan und Afghanistan an. Eine Hotline verbindet die militärischen Führungsstäbe.

zwei Männer in Anzug schütteln Hände

Der pakistanische Premierminister Nawaz Sharif (rechts) und der afghanische Präsident Ashraf Ghani. Foto: ap

ISLAMABAD afp | Pakistan und Afghanistan haben zwischen ihren militärischen Führungsstäben eine Hotline eingerichtet. „Erster Kontakt/Anruf gerade erfolgt“, gab der pakistanische Armeesprecher Asim Bajwa am Mittwoch über den Internet-Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt. Die Hotline wurde demnach bei einem Besuch von Pakistans mächtigem Armeechef, General Raheel Sharif, am Wochenende in Kabul vereinbart.

Der Besuch des Generals erfolgte nach Gesprächen des afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani mit dem pakistanischen Regierungschef Nawaz Sharif, bei denen es um die Möglichkeit eines von Islamabad vermittelten Friedensprozesses zwischen der afghanischen Regierung und den radikalislamischen Taliban gehen sollte. Afghanistan sieht die pakistanische Unterstützung als unentbehrlich an, um die Taliban an den Verhandlungstisch zu bringen.

Pakistan war der Gastgeber für eine erste Gesprächsrunde im Juli, doch die Verhandlungen kamen ins Stocken, auch weil die Taliban den Tod ihres langjährigen Führers Mullah Omar bekanntgaben. Daraufhin war bei den Taliban ein Machtkampf ausgebrochen.

Der afghanische Präsident Ghani hat in jüngster Zeit versucht, die Verbindungen nach Pakistan zu verstärken, das ein wichtiges Rückzugsgebiet für die Taliban ist. Ghani will die Verhandlungen mit den Taliban wieder zum Laufen bringen, die in jüngster Zeit eine Reihe von militärischen Erfolgen erzielen konnten.

Derzeit versuchen afghanische Soldaten die Taliban aus der südlichen Provinz Helmland wieder zurückzudrängen, wo sie weite Teile des Opium-reichen Gebiets von Sangin eingenommen hatten. Nach Ansicht von Beobachtern versuchen die Taliban durch Geländegewinne mehr Zugeständnisse in Verhandlungen mit Kabul zu erzwingen.

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