Anordnung eines Gerichts: Ägypter einen Monat ohne Youtube

Ein ägyptisches Verwaltungsgericht stellt sich gegen die Regierung und sperrt die Videoplattform. Als Begründung wurde das Hetzvideo „Unschuld der Muslime“ herangezogen.

Erstmal ohne Youtube: Internet-Café in Kairo. Bild: ap

ISTANBUL/KAIRO dpa | In Ägypten soll das Online-Videoportal Youtube einen Monat lang gesperrt werden, weil einige Inhalte den Islam beleidigten. Das ordnete ein Verwaltungsgericht am Samstag in Kairo an.

Das Gericht bezog sich unter anderem auf den umstrittenen Film „Unschuld der Muslime“, der den Propheten Mohammed als Frauenheld, Homosexuellen und Päderasten verunglimpft. Versehen ist das Video mit dem Hinweis, dass der Inhalt von der Youtube-Community als potenziell beleidigend oder unangemessen eingestuft wurde.

Das nun verhängte Verbot soll auch für andere Internetseiten gelten, die den Film veröffentlicht haben. Das Gericht folgte der Argumentation eines Anwalts, der gegen den Beschluss der Regierung klagte, die Seite nicht zu sperren. Er argumentierte, der Zweck des Films sei, das Bild des Propheten zu verzerren und einen Krieg gegen den Islam zu provozieren. Zuvor hatte ein ägyptisches Gericht sieben Verantwortliche für das Videos in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Der Film war im Sommer 2011 in der Nähe von Los Angeles gedreht worden. Im Internet veröffentlichte Ausschnitte lösten im vergangenen September massive Proteste in der islamischen Welt aus. Dabei gab es mehrere Tote.

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