Anschlag auf Gewerkschaft der Polizei: Rache für Oury Jalloh

Autonome attackieren Geschäftsstelle der Polizeigewerkschaft in Bremen mit Steinen - wegen eines Anschlages 2005 in Dessau.

Scheiben eingeworfen: die Geschäftsstelle der Gewerkschaft der Polizei (GDP) in Bremen. Foto: GDP

BREMEN taz | Die Geschäftsstelle der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bremen wurde in der Nacht zu Dienstag mit Pflastersteinen und einer Farbbombe attackiert. Zu dem Anschlag bekannt hat sich die „autonome Straßenbande“ (ASB). Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wird auf etwa 5.000 Euro geschätzt. Die Polizei ermittelt.

„Dieser Vorfall zeigt, dass es Gruppen in Bremen gibt, die uns Polizisten verletzen und schaden wollen“, sagte der Landesvorsitzende der GdP, Jochen Kopelke. Den Angriff auf ein Gewerkschaftshaus findet er „mehr als makaber“.

In einem Bekennerschreiben, das der taz vorliegt, heißt es hingegen, die Aktion sei ein „wichtiger Bestandteil unserer Kämpfe, die unsere kompromisslose Haltung gegenüber Bullen, staatlicher Ordnung und Justiz ausdrücken“. Die GdP sei eine „Interessenvertretung der Bullen“, so die ASB – „und zu diesem Interesse gehört offensichtlich auch, die Beteiligten an einem Mord zu schützen und für diesen finanziell aufzukommen“.

Gemeint ist damit vor allem der Tod von Oury Jalloh, der 2005 im Dessauer Polizeigewahrsam starb. Die ASB hält dies für einen „rassistischen Mord“. Die GdP habe das gegen einen verurteilten Polizisten verhängte Strafgeld sowie Prozess- und Anwaltskosten, insgesamt rund 600.000 Euro, übernommen.

Die Grünen nannten die Aktion „dumm“, die SPD verurteilte den „gezielten Angriff gegen die Polizei als Ganzes“, die CDU sprach von einem „Angriff mit Symbolkraft“ auf Politik, Demokratie und Rechtsstaat“.

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