Anti-Kohle-AktivistInnen auf Kölner Dom: Solidarität mit den Gefangenen

Am Kölner Dom wird mit einem Transparent gegen die Inhaftierung von Anti-Kohle-Aktivisten protestiert. Es geht um den Hambacher Forst.

Ein Transparent hängt an einem Baugerüst am Kölner Dom.

Protest am Gerüst: Das Transparent am Kölner Dom am Montag. Foto: privat

KÖLN taz | „Knast ist nicht die Lösung – er ist Teil des Problems“ steht auf dem Transparent, das am Montag Nachmittag von einem Baugerüst des Kölner Doms hängt. Sechs AktivistInnen aus dem Hambacher Forst haben es aufgehängt, denn drei Mitglieder ihrer Gruppe sitzen seit mehreren Wochen in Köln und Aachen in Untersuchungshaft.

Parallel zu der Aktion am Kölner Dom veröffentlichte die Gruppe ein Statement, wonach einer der Inhaftierten, Felix Neuner, in der JVA Köln Ossendorf einen Baum im Innenhof des Gefängnisses besetzte um gegen die Haftbedingungen zu protestieren. „Wir fordern, dass alle drei Gefangenen wieder frei kommen“, sagte Wanda Schulz, die Teil der Aktionsgruppe ist. „Wir kritisieren aber auch das Gefängnissystem als solches.“

Die drei AktivistInnen in U-Haft sind Teil einer Bewegung, die seit 2012 mit Aktionen des zivilen Ungehorsams versucht, die Rodung des Hambacher Forstes zu verhindern. Eigentümer des Waldes zwischen Köln und Aachen ist das Essener Energieunternehmen RWE, das dort Braunkohle fördern will. Barrikaden und Besetzungen hat die Polizei in der Vergangenheit teils gewaltsam geräumt.

Laut Schulz sei ein Aktivist bei der Besteigung eines Kohleförderbands festgenommen worden, die anderen beiden als sie im Waldgebiet unterwegs waren - aus unbekannten Gründen. Die drei Inhaftierten seien bei ihrer Festnahme durch den Sicherheitsdienst von RWE zum Teil schwer verletzt worden.

Die Polizei sperrte die Domplatte für BesucherInnen und stellte Scheinwerfer auf. Laut einem Polizeisprecher verließen zwei der AktivistInnen beim Eintreffen von Polizei und Feuerwehr das Gerüst. Die Lage sei ruhig, die Polizei warte nach wie vor ab.

Weder die Kölner Staatsanwaltschaft noch die Justizvollzugsanstalten Köln und Aachen waren für Informationen zu den Hintergründen der Inhaftierungen zu erreichen.

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