Ausdruck im Grenzbereich

Kommenden Freitag (27.9.) um 20 Uhr im Kito: Die Jazzpianistin Maria Baptist mit ihrem Trio

Aus Berlin kommt die Pianistin Maria Baptist, die sich in letzter Zeit nicht nur einen Namen als Instrumentalistin, sondern auch als Komponistin, Arrangeurin und Dirigentin gemacht hat. Seit Mitte der 1990er Jahre arbeitete sie immer wieder mit Bigbands und wurde für ihre kompositorischen und arrangierenden Leistungen ausgezeichnet, so zuletzt 2000 beim Internationalen Thad Jones Komponistenwettbewerb in Kopenhagen. Aus einer musikalischen Familie kommend studierte sie zunächst an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler“ und von 1993 bis 1995 an der New School in New York, wo sie Schülerin von Maria Schneider, Joanne Brackeen und Richie Beirach war.

Ihre erste CD „Crazy Dreams“ enthält ausschließlich Eigenkompositionen, die das breite Ausdrucksspektrum Baptists belegen. Deutlich hörbar ist der Wille, aber auch die Fähigkeit, zu einer eigenen Spielweise, die sich in die Grenzbereiche des Mainstream begibt, ohne ihn vollständig zu verlassen.

Dabei kommt sie ohne gängige Standard-Changes aus, arbeitet stattdessen mit raschen Tempowechsel, dynamischen Differenzierungen und kreativen Reibungen. Ebenso greift sie Elemente der modernen Sinfonik auf: „Die Basis für meine pianistische Technik hat der klassische Klavierunterricht ergeben. Ich beschäftige mich nach wie vor ausdauernd mit Bach, Debussy, auch Schönberg und Chopin. Und was ich heute auf dem Klavier produziere, ist ja die Summe dessen, was ich irgendwann gehört und wahrgenommen habe.“

Ihr Credo: „Das oberste Ziel beim Musikmachen ist es meines Erachtens, die Leute zu erreichen, sie mitzunehmen wie auf einer Achterbahn, sei es nun powerful oder subtil – der Energiefluss muss einfach kommen.“ Das gelingt Maria Baptist zweifellos. Arnaud