Frauen protestieren gegen Islamisten

In Bangladesch wehren sich Frauen gegen die islamisch verbrämte Unterdrückung ihres Geschlechts

DHAKA ap/taz ■ Tausende Frauen sind gestern durch die Straßen der bengalischen Hauptstadt Dhaka gezogen, um gleiche Rechte und ein Ende ihrer Diskriminierungen zu fordern.

„Frauenrechte sind Menschenrechte“, skandierten die rund 5.000 Demonstrantinnen. Auf anderen Plakaten wurden frauenfeindliche Handlungen angeprangert, in denen die islamische Religion zum Vorwand genommen werde.

In Dhaka findet zurzeit eine dreitägige Konferenz des Frauenrats von Bangladesch statt, zu dem rund 35.000 Teilnehmerinnen erschienen sind. Sie wenden sich vor allem gegen Vergewaltigungen und andere Gewalt gegen Frauen. Weit verbreitet ist zum Beispiel immer noch der Brauch, ungefügige Frauen mit Säure zu bewerfen.

Wie ein jetzt veröffentlichter Bericht der bengalischen Menschenrechtsorganisation Odikhar zeigt, sind Frauen selbst im Gefängnis benachteiligt. Dort sei zum Beispiel sexuelle Belästigung an der Tagesordnung. Odhikhar fordert deshalb getrennte Gefängnisse für Frauen.

Unterdessen hat die Regierung in Dhaka gestern den Vertrieb der jüngsten Ausgabe der in Hongkong publizierten Wirtschaftszeitschrift Far Eastern Economic Review verboten. Die Titelgeschichte der angesehenen Wochenzeitschrift geht um Bangladesch. Darin werden wachsender Fundamentalismus und religiöse Intoleranz beklagt. Die Regierung begründete laut der britischen BBC ihr Verbot der Ausgabe damit, dass der beleidigende Artikel zu Hass und Spaltung führen könne. Premierministerin Khaleda Zia sagte, sie werde hart gegen alle vorgehen, die sich an einer „Anti-Bangladesch-Kampagne“ beteiligten.

Oppositionsführerin Scheich Hasina warf der seit einem halben Jahr amtierenden Khaleda Zia vor, das Land in einen „Hort für Terroristen“ verwandelt und das Image des Landes beschmutzt zu haben. HAN