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Falschgeld

Die Einführung der neuen Währung für 304 Millionen Europäer in zwölf Ländern zum 1. Januar 2002 erscheint auch Geldfälscherbanden in aller Welt als verheißungsvolles Geschäft. Zumindest in dieser Hinsicht könnte der Euro der bislang meistgefälschten Währung, dem US-Dollar, schon bald den Rang streitig machen. Schließlich wird die neue Währung umgehend weltweit in Umlauf kommen. Auch auf dem Balkan und in jenen Gegenden Mitteleuropas, wo bislang die D-Mark die Rolle der Zweitwährung spielt.

Nach Ansicht von Polizeiexperten sind die Fälscher längst am Werk. So verschwand schon vor drei Jahren eine Masterplate mit dem streng geheim gehaltenen Hologramm für die Euroscheine unter mysteriösen Umständen aus einem Air-France-Transport von Paris nach München. So jedenfalls zitiert die Herald Tribune den britischen Geheimdienst National Criminal Intelligence Service, der wissen will, dass in Großbritannien, das außerhalb der Eurozone bleibt, die Fälscherarbeit bereits im Gang sei.

Neun Europol-Beamte sind damit beschäftigt, Fälschern auf die Spur zu kommen. „Das Falschgeld“, so warnt Willy Bruggeman, Vizedirektor bei Europol, „wird von hoher Qualität und für Laien nur schwer erkennbar sein.“

Im Gegensatz zu den Fälschern kennt die europäische Öffentlichkeit ihre neue Währung immer noch nicht en detail. Erst morgen will die Europäische Zentralbank die Sicherheitsmerkmale für die künftig in allen Euroländern identischen Geldscheine offiziell vorstellen.