Die Geier warten schon

Noch prüfen die Juristen, ob Senatorin nur werden darf, wer drei Monate vor der Wahl eine Wohnung in Bremen „innehatte“. Ob dies den „Lebensmittelpunkt“ gleich mitumfaßt und wie der im Leben einer Politikerin zu definieren ist, das bleibt dahingestellt. Schon ist den BremerInnen über die einstige CDU-Postille ungefragt in die Briefkästen gestopft worden, wie die Antwort heißen soll: „Briefkasten-Bremerin“. Frau Gaertner nichts anderes als Frau Blohm? Wenn dann auch noch Leistungsmißbrauch in bekannt sensiblen Umzugsfragen suggeriert wird, dann ist klar, wohin der Hase laufen soll: Tschüs Frau Gaertner, Dankeschön!

Bremer Machtstrategen arbeiten stetig. Mit hanseatischer Sturheit schießen sie weiter: Kurz nach dem mißglückten Mißtrauensantrag gegen die Ampel-Koalition und noch bevor die SPD ihre Heckenschützenfraktion hat zügeln können, kommt die nächste Attacke. Die Frau, die händeringend als fachkompetent und integer ins Filznest an der Weser gebeten wurde, soll als Nächste die Koalition zum Platzen bringen. Selbst wenn die Wohnortfrage bei dieser politisch gewollten Repräsentationsfigur anders bewertet wird als bei der Abgeordneten eines Wahlvolkes: Vielleicht hat sie nun endgültig die Nase voll und geht? Die Geier warten schon. Birgitt Rambalski