5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

LEKTIONEN

1. Ein Tweet kann Millionen wert sein Twitter-Nachrichten interessieren oft nur eine sehr begrenzte Leserschaft. Bei Elon Musk ist das anders. 1,89 Millionen Menschen folgen dem Chef des US-Elektroautoherstellers Tesla. Am Montag reichten ihm 115 Zeichen, um den Wert seines Unternehmens um 900 Millionen Dollar zu steigern. Er kündigte eine wichtige neue Produktlinie an. Ein Motorrad, ein Flugzeug oder doch nur eine Hausbatterie? Mal schauen, ob sich die eventuelle Enttäuschung dann auch in 140 Zeichen fassen lässt. 2. Bei Hitze treffen deutsche Soldaten nicht Das G36 ist das Standardgewehr der Bundeswehr, und es taucht immer wieder – auch ohne deutsche Soldaten – in Krisenregionen auf. Zumindest Ersteres ändert sich in Zukunft womöglich. Denn diese Woche räumte das Verteidigungsministerium ein: Das G36 macht Probleme. In heißer Umgebung nimmt seine Präzision rapide ab. Dasselbe gilt, wenn das Gewehr heiß geschossen wird. 3. NSU-Zeugen sterben früh Die NSU-Mordserie ist ein Kriminalfall voller Rätsel. Deren Lösung kommt man nicht näher, wenn ausgerechnet die Menschen sterben, die etwas zur Aufklärung beitragen könnten. Ein Ex-V-Mann des Verfassungsschutzes starb angeblich an einer unerkannten Diabeteserkrankung. Ein junger Neonaziaussteiger verbrannte sich angeblich selbst im Auto, kurz bevor er bei der Polizei verhört werden sollte. Und jetzt ist auch seine Exfreundin tot, Zeugin im NSU-Untersuchungsausschuss in Baden-Württemberg. Sie starb mit gerade mal 20 Jahren, angeblich an den Folgen einer Lungenembolie, zurückzuführen auf eine Knieverletzung. 4. Der Radsportjournalismus hat seine eigenen Gesetze Wegen diverser Dopingskandale hat die ARD jahrelang auf Liveberichterstattung von der Tour de France verzichtet. In diesem Jahr steigt sie wieder ein – mit einem Kochplattenproduzenten als Präsentator. Zufällig ist das Unternehmen auch der Namenssponsor eines Radteams. Eine solche Vermengung von Akteuren ist im sogenannten Sportjournalismus Alltag. Die ARD war bei der Tour ja selbst mal Sponsor des Teams Telekom. 5. Datenpannen betreffen auch Staatenlenker Australien ist Mitglied der „Five Eyes“, jener exklusiven Gruppe, mit der die USA in Geheimdienstdingen eng kooperieren. Ein Mitarbeiter der australischen Migrationsbehörde stellte private Daten von Staats- und Regierungschefs nun noch einer ganz anderen Organisation zur Verfügung. Wie der britische Guardian berichtet, leitet er diese vor dem G-20-Gipfel 2014 in Brisbane den Organisatoren der Fußball-Asienmeisterschaft weiter. Schuld war angeblich die böse Autovervollständigung im Mailprogramm. SEBASTIAN ERB