Bloß keine Hektik

KLIMA Der Gipfel von Durban beschließt, bis zum Jahr 2015 einen Klimavertrag zu erarbeiten, der 2020 in Kraft treten könnte, wobei unklar bleibt, wie verbindlich dieses Abkommen wird. Umweltminister Röttgen: „Ein wegweisender Erfolg“

DURBAN taz | Die längste Klimakonferenz, die es je gab, hat einen Kompromiss hervorgebracht, den die Verhandler „historisch“ und die Umweltgruppen „schwach“ nennen: Bis zum Jahr 2015 will die Staatengemeinschaft einen Klimavertrag erarbeiten, um so die Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius zu begrenzen. Das Abkommen selbst soll allerdings erst 2020 in Kraft treten. Zudem wird das 2012 auslaufende Kioto-Protokoll verlängert, bis ein neues Abkommen in Kraft tritt.

Zwar mahnt der Beschluss ausdrücklich, dass „der Klimawandel eine akute und möglicherweise unumkehrbare Bedrohung für die menschlichen Gemeinschaften darstellt, die dringend bekämpft werden muss“. Doch im restlichen Dokument hat diese Einsicht so gut wie keine Spuren hinterlassen. Und dass das hochgesteckte Ziel, die Erderwärmung einzudämmen, erreicht werden kann, wenn noch einmal neun Jahre bis zur Verabschiedung eines neuen Klimaabkommens ungenutzt vergehen, bezweifeln viele Umweltgruppen wie etwa Greenpeace.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sprach dennoch von einem großen Schritt nach vorn. „Das Paket von Durban ist ein großer, wegweisender Erfolg für den Klimaschutz“, sagte er am Sonntag.

Schwerpunkt SEITE 3