Leyen-Papas kümmern sich 60 Tage um Kinder

Zwar beantragen zehn Prozent der Väter Elterngeld. Aber sie wickeln in der Regel nur 2 Monate, Mütter dagegen 12

BERLIN taz/dpa ■ Das Anfang des Jahres eingeführte Elterngeld wird immer beliebter. 387.000 Anträge wurden bis Ende September bewilligt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Fast jeder zehnte Antrag werde von einem Familienvater gestellt. Mehr als die Hälfte der Väter (57 Prozent) beantragte das Elterngeld jedoch nur für zwei Monate. Jeder fünfte Vater nahm an Stelle der Frau ein ganzes Jahr Babyzeit.

Von den Müttern beantragte dagegen nur ein Prozent Elterngeld für zwei, während mit 86 Prozent der weitaus größte Teil die Förderung für zwölf Monate in Anspruch nahm. Die meisten Anträge wurden in Berlin (12,4 Prozent) gestellt, gefolgt von Bayern (11,2) und Hamburg (10,8).

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) begrüßte die Entwicklung. „Wir sehen, dass das Elterngeld immer mehr Wirkung entfaltet und den richtigen Ansatz verfolgt“, sagte sie. „Entscheidend ist, dass junge Frauen sich jetzt wieder öfter für ein Leben mit Kindern entscheiden und die Anzahl der Kinder pro Frau wieder ansteigt.“ Die Statistiker sehen das so: Im ersten Halbjahr 2007 sind mit 313.079 Babys nur 800 weniger geboren als im Vorjahreszeitraum – nach jahrelangem Rückgang der Geburten. JAP