Neuer Bahnstreik

Lokführer wollen bis Samstag den Güterverkehr blockieren. DB AG lädt zu Verhandlungen ein

BERLIN taz/rtr ■ Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat wieder neue Streiks angekündigt. Der Arbeitskampf solle an diesem Donnerstag um 12 Uhr beginnen und 42 Stunden dauern, erklärte GDL-Vorsitzende Manfred Schell am Mittwoch in Frankfurt/Main. Betroffen sei zunächst der Güterverkehr.

In der kommenden Woche solle aber auch wieder der Personenverkehr bestreikt werden, wenn der Bahnvorstand dann noch kein verbessertes Angebot vorgelegt habe. Die Deutsche Bahn lud die GDL daraufhin für den Donnerstagvormittag zu Tarifverhandlungen ein.

Grundlage soll das bei dem gescheiterten Schlichtungsversuch durch die CDU-Politiker Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf ausgehandelte Moderationsergebnis sein.

Danach ist der Arbeitgeber Bahn bereit, Tarifverhandlungen mit der GDL zu führen, die zu einem eigenständigen Tarifvertrag führen sollen. Dieser soll Entgelt und Arbeitszeiten für Lokführer regeln. Die Verhandlungen sollten aber in enger Kooperation zwischen der GDL und den übrigen Bahngewerkschaften geführt werden. Bislang sind sich GDL und Bahn nicht über die Interpretation dieses Ergebnisses einig.

Schell wies Befürchtungen zurück, ein Streik im Güterverkehr werde das gesamte Land lahmlegen. Die GDL werden sicherstellen, dass ein Notdienst zur elementaren Versorgung der Bevölkerung gewährleistet werden könne.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie warnte dagegen, der Ausstand müsse unbedingt vermieden werden. Länger anhaltende Störungen würden über kurz oder lang zum Stillstand in vielen Unternehmen führen, erklärte BDI-Chef Jürgen Thumann.