Schlupflöcher sollen weg

STEUERN Vier Länder legen Plan für Vereinfachung vor. Staat soll keine Einnahmen verlieren

BERLIN dapd/rtr | Vier Bundesländer wollen mit einer parteiübergreifenden Initiative eine Vereinfachung des Steuerrechts erreichen. Mehr Geld soll bei den Steuerzahlern in der Summe aber nicht übrig bleiben. Die von den Finanzministern der Länder Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bremen am Freitag in Berlin vorgestellten Vorschläge sehen allerdings an einzelnen Stellen Entlastungen vor. So sollen Arbeitnehmer durch eine Dreiteilung des Pauschbetrags für Werbungskosten von 1.000 Euro um 1,5 Milliarden Euro entlastet werden. Im Gegenzug sollen aber Schlupflöcher für Steuersparmöglichkeiten geschlossen werden. „Der besondere Charme unserer Vorschläge ist, dass wir entstehende Einnahmeausfälle mit Maßnahmen gegenfinanzieren, die ebenfalls der Steuervereinfachung dienen“, erklärte der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD).

Insgesamt soll ein Steuervolumen von 3,4 Milliarden Euro bewegt werden. Das Zehnpunktepapier sieht unter anderem vor, dass Handwerkerrechnungen erst ab einem Sockelbetrag von 300 Euro bei der Steuer berücksichtigt werden. Weitere Änderungen sind etwa an der steuerliche Absetzbarkeit von Pflegekosten vorgesehen.