Ermordet

GEISELNAHME Vier Männer starben nach Stunden der Angst. Ihr Mörder erschoss sie, weil sie Kunden eines jüdischen Supermarktes waren

Sie waren nur zum Einkaufen in den Supermarkt gegangen, als der Attentäter Amedy Coulibaly in Militärkleidung mit zwei Kalaschnikows und zwei Granaten in den Laden stürmte. Am Bauch habe er eine Kamera befestigt gehabt, um die Ereignisse aufzuzeichnen, berichtet der Bruder des Ladenbesitzers laut Bild. „Ihr seid Juden, ihr werdet heute alle sterben“, habe Coulibaly gerufen. Dann habe er einzelne Geiseln aufgefordert, in die Kamera zu sprechen und die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zu grüßen.

Yohan Cohen, 23, war seit einem Jahr Mitarbeiter des HyperCasher-Supermarktes. Er soll versucht haben, dem Attentäter die Waffe abzunehmen. Dieser schoss ihm daraufhin in den Kopf. Cohin wurde in Enghien-les-Bains geboren, seine Mutter stammt aus Tunesien, der Vater aus Algerien.

Philip Braham, 45, war in einem IT-Beratungsunternehmen tätig und besuchte die Synagoge in der südlich von Paris gelegenen Stadt Montrouge. Seine Kinder besuchen eine jüdische Schule, die nicht weit von dem Ort entfernt ist, wo am Donnerstagmorgen eine Polizistin getötet wurde.

Yoav Hattab, 21, war der Sohn eines Rabbiners in Tunis, wo seine Familie lebt. Er war eines von sieben Kindern, lebte aber allein in Paris, wo er die Schule besucht hat und später Marketing studierte. Auf seiner Facebook-Seite sieht man ihn auf Fotos lächelnd vor der Klagemauer in Jerusalem oder in Tunesien.

François-Michel Saada, 1951 in Tunis geboren, war bereits im Ruhestand. Er war seit über 30 Jahren verheiratet und ist Vater von zwei Kindern, die beide in Israel leben.

Der Attentäter hatte auch auf den Ladenbetreiber Patrice Ouialid geschossen, der sich aber verletzt retten konnte. JAK