„Ein permanentes Thema“

THEMENTAG Auf dem Marktplatz wird Zivilcourage geübt, Mobbing-Theater inklusive

■ 50, ist Hörfunk-Redakteur bei Radio Bremen.

taz: Herr Kuntze, Sie veranstalten den ersten „Tag der Zivilcourage“, er soll „alltagsbezogene Aufklärung“ leisten. Was ist das?

Norbert Kuntze: Die Alltagsbezogenheit entsteht ganz automatisch durch die Teilnahme zahlreicher Gruppen wie der „Nachtwanderer“ aus Bremen-Nord oder der Initiative „Pro Meile“, die sich um Deeskalation an den Hotspots des Nachtlebens bemühen. Auch Werder Bremen oder die BSAG sind heute auf dem Markt dabei, für die Zivilcourage ein permanentes Thema ist.

Geht es Ihnen dabei nur um Gewalt im physischen Sinn?

Nein, sondern insgesamt um Aufmerksamkeit und Empathie für die Mitmenschen. Die „Wilde Bühne“ zeigt zum Beispiel eine Mobbing-Szene, übrigens in Zusammenarbeit mit der Polizei. Was für ein Schauspieler-Team aus ehemaligen Knackis und Drogenabhängigen auch nicht selbstverständlich ist.

Ihre Initiative bringt viele Akteure zusammen und soll bundesweit Vorbild sein. Gibt es da schon Resonanz?

Unsere Teilnehmer tragen die Idee jetzt in ihre überregionalen Verbände. Das Ziel ist, den 19. September bundesweit zum „Tag der Zivilcourage“ zu machen.

Was machen Sie an den anderen 364 Tagen des Jahres?

Unter anderem entwickeln wir zusammen mit der Volkshochschule spezielle Kurse in Sachen Zivilcourage. Wir werden Informationsabende anbieten, einen Videowettbewerb starten und uns weiter vernetzen. Die bisherige Resonanz zeigt sich übrigens auch darin, dass ein Großteil der Bürgerschaftsabgeordneten heute teilnehmen wird.

Interview: HENNING BLEYL

Thementag mit Bühnenprogramm und Mitmach-Aktionen: Montag ab 15 Uhr auf dem Marktplatz