Rösler will weiter offen sprechen

EURO-KRACH FDP-Chef ignoriert Ermahnungen der Kanzlerin zur Zurückhaltung

BERLIN dpa/taz | Der Schlagabtausch in der schwarz-gelben Koalition über den Euro-Rettungskurs geht weiter. Vizekanzler Philipp Rösler (FDP) ignoriert Mahnungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Griechenland-Debatte. Unionsfraktionschef Volker Kauder forderte ein Ende des Koalitionsstreits und lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Krisenmanagement des früheren schwarz-roten Regierungsbündnisses aus Union und SPD. Wirtschaftsminister Rösler hatte eine Staatspleite Griechenlands sowie eine geordnete Insolvenz ins Spiel gebracht. Die CSU geht noch weiter und pocht auf die Möglichkeit, Griechenland aus der Euro-Zone auszuschließen. Merkel verlangte – ohne Rösler beim Namen zu nennen – erneut, alles zu vermeiden, was zu noch mehr Unruhe um Griechenland und den Euro führen könnte. Deutschland sei in der Pflicht, seinen Beitrag zu leisten, um die Zukunft des Euro zu sichern. Zur Kritik Merkels sagte Rösler dem Tagesspiegel: „Wir gehören unterschiedlichen Parteien an und bewerten die Dinge in eigener Verantwortung mit dem Ziel gemeinsamen Handelns.“ Bei der Euro-Politik dürfe es keine Denkverbote geben. „Gerade in meinem Amt muss ich offen sprechen.“

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