Land unter im Südwesten

Hochwasser in der Schweiz und Baden-Württemberg: Bei Karlsruhe steigt der Rhein-Pegel auf 7,50 Meter

HAMBURG dpa ■ Sintflutartige Regenfälle haben gestern die Schifffahrt auf dem Rhein im Süden Deutschlands und in der Schweiz lahmgelegt. Straßen und Bahnstrecken wurden überflutet, Campingplätze standen unter Wasser, Keller liefen voll. Bereits in der Nacht hatten die Behörden in mehreren Schweizer Kantonen Hochwasseralarm ausgerufen. Auch in Hamburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Berlin, Sachsen und Thüringen kam es in der Nacht durch heftige Gewitter zu Überschwemmungen. Blitze schlugen in Häuser ein und lösten Feuer aus. In den nächsten Tagen soll es nach Prognosen der Meteorologen weiter regnen.

Hochwasserexperten erwarteten für gestern Abend einen Rhein-Wasserstand von rund 7,50 Meter in Karlsruhe – und damit ein Verbot der Rheinschifffahrt zwischen Iffezheim und Germersheim. Schon vormittags war der Schiffsverkehr in der Schweiz bei Basel und in Südbaden eingestellt worden.

Vor allem in den Kreisen Waldshut-Tiengen und Lörrach hatte die Feuerwehr mit Wassermassen zu kämpfen. Nach Angaben des Kreisbrandmeisters waren rund 250 Feuerwehrleute im Einsatz. Vom Landratsamt in Waldshut-Tiengen hieß es, es werde ein Hochwasser erwartet, das so nur alle 50 Jahre vorkommt.

In der Schweiz mussten Dutzende Straßen und Bahnstrecken wegen Überschwemmungen und Erdrutschen gesperrt werden. Besonders betroffen waren die Zentralschweiz, das Mittelland und der Kanton Jura. Solche Überschwemmungen hatte es in dem Kanton zuletzt im Juni 1973 gegeben. Bei Aufräumarbeiten im Kanton Freiburg kam es zu zwei Unfällen mit fünf Verletzten.