„Die Absage ist ziemlich merkwürdig“

DIE DREI FRAGEZEICHEN

WAS? Ecuador verweigert deutschen Politkern die Einreise. Sie wollten den Yasuní-Nationalpark besuchen, der von Erdölbohrungen bedroht wird

1taz: Frau Höhn, warum wollten Sie mit dem Bundestagsumweltausschuss nach Ecuador reisen?

Bärbel Höhn: Wir wollten uns vor Ort über die Projekte informieren, die von Deutschland gefördert wurden. Geplant waren Gespräche mit beiden Seiten, der Regierung und Gegnern der Ölförderung. Hier insbesondere mit der Präfektin vor Ort und den Yasunídos, die mittels einer Volksbefragung die Ölförderung verhindern wollen. Die Befürchtung ist, dass die Lebensgrundlage der indigenen Völker stark beeinträchtigt wird und große Umweltschäden drohen.

2Warum wurde Ihnen die Einreise verwehrt?

Die Absage ist merkwürdig und unnötig. Der Außenminister Ecuadors wollte nicht, dass wir uns mit Gegnern der Ölförderung treffen. Als Delegation lassen wir uns aber keine Gesprächspartner verbieten.

3Wie geht es jetzt weiter?

Dieser Vorgang ist Teil einer Reihe undemokratischer Entscheidungen des Präsidenten. Dennoch sollten wir nichts überstürzen. Es geht um die Sache. Wir sollten diejenigen in Ecuador stärken, die sich für Klimaschutz und Menschenrechte der Yasunídos einsetzen. Dafür muss die Bundesregierung ihr Gewicht in die Waagschale werfen, wenn Ecuador den Dialog verweigert. INTERVIEW: STEFANIE MNICH

Bärbel Höhn (Grüne) ist Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestages