Studis machen Druck

TU-Studierende verhindern Abbau der AStA-Druckerei. Der konservative AStA hat sie in letzter Sekunde verkauft

Der Streit an der Technischen Universität (TU) um die Arbeit seines bislang konservativ dominierten AStA geht weiter. Rund 50 Studierende, zumeist Mitglieder des Breiten Linken Bündnisses (BreiLiBü) des Studentenparlaments, verhinderten gestern durch eine Blockade den Abtransport der bereits verkauften Druckerei. Die Mitarbeiter der Speditionsfirma, die schon mit der Demontage der Geräte begonnen hatte, zogen erfolglos ab. Sie kündigten aber an, heute wieder zu kommen.

Seit Ende vergangenen Jahres streitet die Studierendenvertretung über die alte Druckmaschine, die in der „Villa“ des AStA auf dem TU-Campus steht. Die CDU-nahe Liste Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), die die Wahlen zum Studierendenparlament vor einen Jahr überraschend gewann, hatte sich für die Schließung der Druckerei eingesetzt. Ihre Begründung: Diese arbeite nicht wirtschaftlich. Denn mit der Maschine werden auch Plakate und Flyer von linken Gruppen gedruckt, die der einst linke AStA unterstützte. Im Mai beschloss das Studierendenparlament in einer umstrittenen Abstimmung die Schließung der Druckerei.

Deren Verkauf wurde allerdings erst am 27. Juni besiegelt, sagte der Finanzreferent des AStA, Martin Mallwitz, der taz. Das Brisante an diesem Zeitpunkt: von 25. bis 29. Juni fanden an der TU wieder Studentenparlamentswahlen statt, die das BreiLiBü gewann (taz berichtete). Doch solange dieses noch keine konstituierende Sitzung abgehalten hat, sitzt der alte konservative AStA am Ruder. Die Studierenden des BreiLiBü planten gestern, vor der Druckerei auszuharren und den Verkaufsvertrag rechtlich überprüfen zu lassen.

Der alte AStA plant zudem, noch schnell aus der „Villa“ in Kellerräume im Erweiterungsbau des Hauptgebäudes umzuziehen. „Der Umzug wurde vor drei Wochen beschlossen“, sagt AStA-Referent und RCDS-Vorsitzender David Schmidt. In diese Kellerräume würde laut Martin Delius, dem Sprecher des BreiLiBü, gar keine Druckmaschine mehr passen. „Was dieser AStA gerade tut, entspricht nicht mehr dem Mehrheitswillen der Studierendenschaft“, sagt Delius.

REGINA FINSTERHÖLZL